MAGDEBURG. Deutschland hat einen verurteilen Vergewaltiger in einem eigens gecharterten Flugzeug in den Niger abgeschoben. Die im Februar 2023 erfolgte Rückführung des Asylbewerbers kostete den Steuerzahler 120.450 Euro. Der Mann war 2019 wegen der Vergewaltigung eines neunjährigen Mädchens im sachsen-anhaltinischen Dessau zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Der Fall geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Gruppe Die Linke hervor, über die die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet. Demnach hatte das Innenministerium Sachsen-Anhalt seit 2019 versucht, den kriminellen Ausländer abzuschieben, scheiterte jedoch an fehlenden Reisepapieren.
41 Ausländer im Privatflugzeug abgeschoben
Ende 2022 stellte der Niger dann die notwendigen Dokumente aus. Diese seien allerdings nur für einen Tag und einen Flug im Februar 2023 gültig gewesen. Daher entschied sich die Behörde, von Leipzig aus einen eigenen Flug zu chartern. Damit wollte man nach eigenen Angaben das Risiko eines Flugausfalls vermeiden.
Das ist kein Einzelfall. Wie aus der Antwort der Bundesregierung weiter hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr 41 Ausländer mit einem Privatjet abgeschoben. Insgesamt wurden dafür 15 Flugzeuge gechartert, wobei daran bis zu vier Personen Platz fanden. Die meisten dieser Flüge gingen in die Türkei. (fh)