BERLIN. Der „Fridays for Future“-Mitgründer Jakob Blasel hat angekündigt, für den Vorsitz der Grünen Jugend kandidieren zu wollen. Gemeinsam mit Jette Nietzard will er die Gruppierung nach dem angekündigten Rückzug des vorherigen Vorstands anführen.
Zusammen mit Luisa Neubauer forderte Blasel in den vergangenen Jahren immer wieder einen größeren Fokus der Politik auf Klimaschutzmaßnahmen. 2020 hatte er sich für „mehr radikale Klimaaktivistinnen im Parlament“ ausgesprochen. Jetzt will er offenbar selbst mitgestalten.
Grüne Jugend will gegen „Rechtsruck“ kämpfen
Er sei überzeugt, als Chef der Jugendorganisation einen Unterschied machen zu können. Es gelte, die Politik zu verändern und in der Realität junger Menschen etwas zu bewegen. „Ich bleibe, weil es keinen anderen Ort gibt, an dem sich so viele junge, stabile Menschen für linke Politik einsetzen – von Menschenrechten bis zu sozialer Gerechtigkeit.“
Er teile die Kritik an der Bundespartei des Vorstandes der Grünen Jugend, der im September zurückgetreten war. „Politisch kann es so nicht weitergehen. Der Kurs auf eine schwer greifbare ‘Mitte’ befeuert am Ende nur den Rechtsruck“, warnte Blasel.
Blasel lehnt „Festung Europa“ ab
Besonders störe ihn die aktuelle Migrationspolitik seiner Partei. „Wir müssen Fluchtursachen bekämpfen statt die Menschen, die fliehen. Doch wie soll das gelingen, wenn die Grünen sich rechter Politik immer weiter anbiedern und Asylkompromisse mitgetragen werden, die menschenunwürdig sind? Wir brauchen globale Gerechtigkeit statt einer Festung Europa!“, wetterte Blasel.
Nietzard begründete ihre Kandidatur damit, „Klima-, Sozial- und Menschenrechtspolitik von links in Parlament und Straße zu stärken“ zu wollen. „Mehr denn je braucht man in der aktuellen politischen Situation einen linken Jugendverband. Einen Jugendverband, der die Grünen immer weiter nach links stößt und an ihre Grundwerte erinnert“, betonte sie auf Instagram. Sie sei einst wegen des Themas Kinderarmut zu den Grünen gekommen. Heute gehe es ihr noch immer um Klimagerechtigkeit, soziale Ungerechtigkeit und Menschenrechte. (zit)