BERLIN. Mutmaßliche Linksextremisten haben sich zu Anschlägen auf mehrere Fahrzeuge in Berlin bekannt. Dabei wurden in der Nacht zu Montag 16 LKW der Betonunternehmen Cemex und HeidelbergMaterials in Brand gesetzt. „Diese Firmen partizipieren aktiv in neo-kolonialer Politik und profitieren von Krieg, Ausbeutung und Genozid in den Ländern, in denen sie präsent sind“, heißt es im Selbstbezichtigungsschreiben der auf dem linksextremen Portal Indymedia.
Die Tat sei eine Fortsetzung einer Reihe von Angriffen auf Betonproduzenten weltweit, da diese für einen angeblichen „Ökozid“, verantwortlich seien. Die mutmaßlichen Brandstifter rechnen sich der in mehreren Ländern agierenden Bewegung „Switch Off“ zu. Diese will sich nach eigenen Angaben mit Gewalt den für das Ökosystem „zerstörerischen Großprojekten“ widersetzen und damit „gegen das ‘Weiter-so’ der kapitalistischen Machinerie“ ein Zeichen zu setzen. Der Staatsschutz des Landeskriminalamts übernahm die Ermittlungen wegen vorsätzlicher Brandstiftung.
Nicht der erste Anschlag der Linksextremisten auf Fabriken in Berlin
Es ist nicht der erste Anschlag in der Hauptstadt, der in Zusammenhang damit stehen könnte. Bereits Ende vergangenen Jahres waren mehrere LKW-Transporter und das Hauptgebäude einer weiteren Firma abgebrannt. Auch damals gab es ein linksextremistisches Selbstbezichtigungsschreiben.
In den vergangenen Jahren kam es mehrfach zu gezielten linksextremen Angriffen auf Industrie und kritische Infrastruktur in der Region. Anfang März hatte die „Vulkangruppe“ ein Umspannwerk unweit der Tesla-Batteriefabrik in der brandenburgischen Gemeinde Grünheide (Mark) angegriffen. „Gemeinsam zwingen wir Tesla in die Knie“, schrieb sie damals. Zudem griffen Linksextremisten wiederholt Bahnstrecken in Berlin und Umgebung an. (kuk)