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Hessen: Brandanschlag: Versicherungsbetrug statt rechtem Terror?

Hessen: Brandanschlag: Versicherungsbetrug statt rechtem Terror?

Hessen: Brandanschlag: Versicherungsbetrug statt rechtem Terror?

In der Weihnachtsnacht bekämpften Feuerwehrleute die Flammen in dem Wächtersbacher Einfamilienhaus. Es war kein rechter Brandanschlag.
In der Weihnachtsnacht bekämpften Feuerwehrleute die Flammen in dem Wächtersbacher Einfamilienhaus. Es war kein rechter Brandanschlag.
In der Weihnachtsnacht bekämpften Feuerwehrleute die Flammen in dem Wächtersbacher Einfamilienhaus. Es war kein rechter Brandanschlag. Foto: picture alliance/dpa/5vision.news | Marc Webersinn
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Brandanschlag: Versicherungsbetrug statt rechtem Terror?

An den niedergebrannten Wänden steht „Ausländer raus!“. Ein Feuer bringt eine pakistanische Familie Weihnachten um Haus, Hab und Gut. Mahnwachen und Demos folgen. Nun gibt es eine spektakuläre Wende.
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WÄCHTERSBACH. Im Fall des aufsehenerregenden Feuers in einem Einfamilienhaus nahe Hanau im Main-Kinzig-Kreis war offenbar alles ganz anders als vermutet. Die Flammen hatten das Wohnhaus einer pakistanischen Familie in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember komplett vernichtet.

Da die Täter an den Wänden die Parole „Ausländer raus“ geschmiert hatten, berichteten die Medien von einem rassistisch motivierten Anschlag in der Stadt Wächtersbach. Im Kampf gegen Rechts gingen zahlreiche Menschen auf die Straßen und hielten Mahnwachen ab. Landrat Thorsten Stolz und der Wächtersbacher Bürgermeister Andreas Weiher (beide SPD) mahnten jedoch, man müsse zunächst die Ermittlungsergebnisse abwarten.


Die liegen nun vor: Ein ausländerfeindliches Motiv habe sich „im Rahmen der umfangreichen, verdeckt und insbesondere auch in alle Richtungen geführten Ermittlungen, nicht bestätigt“, teilte die Staatsanwaltschaft Hanau mit. Vielmehr beantragte die Behörde fünf Haftbefehle gegen die Familienmitglieder, die das Amtsgericht auch erlassen hat. Die Pakistaner sitzen inzwischen in Untersuchungshaft.

Rechter Brandanschlag vorgetäuscht

Die Ermittler gehen davon aus, daß die Familie die Polizei und die öffentliche Meinung auf ein rechtsextremistisches Motiv gelenkt und eine falsche Spur gelegt hat. Dem 47jährigen Eigentümer und seinem 34 Jahre alten Schwager und drei weiteren Angehörigen werden nun diverse Straftaten vorgeworfen. Darunter: gemeinschaftliche schwere Brandstiftung sowie Vortäuschen einer Straftat, versuchter Versicherungsbetrug im besonders schweren Fall und besonders schwerer Betrug.

Laut Staatsanwaltschaft diente die Brandstiftung nur dem Zweck, eine sechsstellige Versicherungssumme zu kassieren. Bereits im Vorfeld hatte die 33jährige Frau des Eigentümers verschiedene Haushaltsgegenstände verkauft. Diese sollte die Versicherung offenbar ebenfalls ersetzen. (fh)

In der Weihnachtsnacht bekämpften Feuerwehrleute die Flammen in dem Wächtersbacher Einfamilienhaus. Es war kein rechter Brandanschlag. Foto: picture alliance/dpa/5vision.news | Marc Webersinn
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