LEIPZIG. Arabischsprachige CDU-Wahlplakate in Leipzig haben für Aufmerksamkeit gesorgt. Die Plakate seien „wahrscheinlich echt“, bestätigte der Pressesprecher der CDU Sachsen, Paul Schäfer, auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT. Es handele sich bei den Fotos um keine Fälschung. Am Sonntag hatte der Grünen-Stadtrat Jürgen Kasek auf X darauf aufmerksam gemacht.
Das Motiv, so Schäfer, sei allerdings im Vorfeld nicht mit dem Landesverband der CDU abgesprochen gewesen: „Die Kreisverbände führen ihren Kommunalwahlkampf in Eigenregie.“ Das Plakat hänge nur in der Eisenbahnstraße, einer arabisch dominierten Straße in Leipzig. Auf Deutsch übersetzt heißt es: „Gemeinsam dieses Viertel sicher machen.“ Für weitere Nachfragen verwies der CDU-Sprecher an den Verantwortlichen, den Leipziger Kreisvorsitzenden Andreas Nowak. Dieser war allerdings bisher für Nachfragen nicht erreichbar.
CDU: „Zielgruppengerechte Ansprache“
Auf X stieß die Kampagne auf gemischte Reaktionen. Der Grünen-Kommunalpolitiker Kasek monierte: „Auch noch mal ein ganz neues Level der Verlogenheit.“ Auf anderen Plakaten fordert die Partei unter anderem eine „Kehrtwende in der Migrationspolitik“. Zumeist satirisch kommentierten rechte Nutzer. Es sei „Leipzig, aber arabisch“.
Auch nochmal ein ganz neues Level der Verlogenheit. Oben CDU Plakate an der Eisenbahnstraße, unten Rest von Leipzig. #srwl24 #Leipzig pic.twitter.com/Idt0FfswH6
— Jürgen Kasek (@JKasek) April 28, 2024
Innerhalb der CDU-Nachwuchsorganisation Junge Union soll es laut Informationen der JF brodeln. Lucas Schopphoven, CDU-Kandidat für den Leipziger Stadtrat, verteidigte hingegen die Aktion. „Bei zielgruppengerechter Ansprache auf einer Problemstraße für mehr Sicherheit ist Schnappatmung genau die richtige Reaktion“, schrieb er auf X. In Sachsen finden am 9. Juni parallel zur Wahl des Parlamentes der Europäischen Union die Kommunalwahlen statt. (fh/sv)