HAMBURG. Sahra Wagenknecht hat für ihre in Gründung befindliche Partei auf der Landesebene Bündnisse mit der CDU ins Gespräch gebracht. In einem Interview mit der Zeit erklärte sich die Bundestagsabgeordnete bereit, ihrer künftigen Partei zu gestatten, in Fällen, in denen Mehrheiten ohne die AfD als unmöglich gelten, Koalitionen mit den Christdemokraten einzugehen.
Sie nannte dabei Sachsen als ein mögliches Beispiel: „Im Zweifel ist das vielleicht besser, als wenn Kretschmer mit der AfD regiert.“ Für einen solchen Fall werde ihre zukünftige Partei „Leute auf der Liste haben, die potentiell ein Ministeramt ausüben können“. Das Bündnis Sahra Wagenknecht, zunächst als Verein organisiert, soll im Januar 2024 zu einer Partei werden. Geplant ist die Teilnahme an den Europa- und Landtagswahlen im kommenden Jahr.
Wagenknecht will „Rückkehr der Vernunft“
Bereits am Dienstag hatte die Vereinsvorsitzende Amira Mohamed Ali eine Aufnahme von AfD-Politikern ausgeschlossen. „Nein, um Gottes Willen, also das ist unvorstellbar, ein Wechsel von der AfD jetzt in unsere Partei, das wird es nicht geben, das werden wir auch nicht erlauben“, kommentierte sie die Idee in einem Interview mit dem Nachrichtensender Welt.
Einen Tag zuvor präsentierten Wagenknecht und Ali das Bündnis Sahra Wagenknecht im Haus der Bundespressekonferenz. Die ehemaligen Linken-Politikerinnen beteuerten, es gehe ihnen vor allem um eine „Rückkehr der Vernunft und Politik und Wirtschaft“. (kuk)