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Einbruch im Grünen Gewölbe: Der Staat läßt sich vom Remmo-Clan über den Tisch ziehen

Einbruch im Grünen Gewölbe: Der Staat läßt sich vom Remmo-Clan über den Tisch ziehen

Einbruch im Grünen Gewölbe: Der Staat läßt sich vom Remmo-Clan über den Tisch ziehen

Remmo-Sieg: Richter Andreas Ziegel wird für das finanzielle Desaster rund um das Grüne Gewölbe (rechts) verantwortlich gemacht.
Remmo-Sieg: Richter Andreas Ziegel wird für das finanzielle Desaster rund um das Grüne Gewölbe (rechts) verantwortlich gemacht.
Richter Andreas Ziegel wird für das finanzielle Desaster rund um das Grüne Gewölbe (rechts) verantwortlich gemacht. Fotos: picture alliance/dpa/AFP Pool | Jens Schlueter & dpa/dpa-Zentralbild | Oliver Killig
Einbruch im Grünen Gewölbe
 

Der Staat läßt sich vom Remmo-Clan über den Tisch ziehen

Der Juwelen-Raub im Grünen Gewölbe hat einen Schaden von 89 Millionen Euro angerichtet. Jetzt kommt heraus: Dresden muß zusätzlich Millionen für die Remmo-Anwälte zahlen. Der Gerichts-Deal ist ein Eigentor.
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DRESDEN. Im Prozeß um die geraubten Kronjuwelen August des Starken aus dem Grünen Gewölbe in Dresden sind die angeklagten Mitglieder des Remmo-Clans als klarer Sieger hervorgegangen. Der Deal mit den Kriminellen erweist sich als Rohrkrepierer.

Die sächsische Landeshauptstadt bleibt wohl nicht nur auf dem Schaden von insgesamt 89,9 Millionen Euro sitzen. Sie muß auch die zwölf Pflichtverteidiger, die das Gericht den sechs Beschuldigten an die Seite stellte, bezahlen. Allein dafür werden nach Auskunft der Justiz, über die die Bild-Zeitung berichtet, 705.000 Euro fällig.

Weitere 2,4 Millionen für Remmo-Anwälte

Doch damit ist noch lange nicht Schluß. Da Richter Andreas Ziegel sich zum Entsetzen der Stadt weigerte, im Verfahren eine Schadenshöhe festzustellen, könnten die Remmo-Verteidiger demnach weitere 2,4 Millionen Euro für das Verfahren einfordern. Bezahlen muß auch das die Justizkasse – also der Steuerzahler.

Das liegt am hohen Streitwert. Die verschwundenen und zerstörten Juwelen haben einen Versicherungswert von 113,8 Millionen Euro. Dresden will nun schon nur noch 89 Millionen davon einklagen – inklusive der hohen Schäden am Schloß und der Vitrine. Aber das reicht, um die Anwaltsgebühren in die Höhe zu treiben.

Bei den Luxus-Remmos ist nichts zu holen

Insgesamt werden nun 3,3 Millionen Euro für die zwölf Remmo-Juristen veranschlagt. Dies betrifft auch die anstehende Zivilklage der Stadt auf Schadensersatz. Doch daß dort bei der arabischen Großfamilie etwas zu holen sein wird, gilt als aussichtlos.

Da die Remmos trotz Luxuslebens offiziell über keine Einnahmen verfügen, bleibt der Staat auf den Kosten sitzen. Der Deal, den die Stadt Dresden mit den Verbrechern geschlossen hat, entwickelt sich zum kapitalen Eigentor.

Dresden klarer Verlierer des Deals

Die Angeklagten kamen trotz Brandstiftung, gefährlicher Körperverletzung, des Diebstahls mit Waffen und schwerer Sachbeschädigung mit geringen Strafen davon. Juwelen im Wert von 63,3 Millionen Euro bleiben aber verschwunden und ein Teil der zurückgegebenen Beute ist so stark beschädigt, daß der Schaden auf 25,5 Millionen Euro beziffert wird. Hinzu kommen die horrenden Anwaltskosten.

Die Täter sind zwar verurteilt – drei kamen aufgrund des Deals auf freien Fuß, die anderen drei erhielten Haftstrafen von vier bis sechs Jahren. Der Verlierer der Vereinbarung mit dem Clan bleibt aber die sächsische Landeshauptstadt. (fh)

Richter Andreas Ziegel wird für das finanzielle Desaster rund um das Grüne Gewölbe (rechts) verantwortlich gemacht. Fotos: picture alliance/dpa/AFP Pool | Jens Schlueter & dpa/dpa-Zentralbild | Oliver Killig
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