LEIPZIG. Die Leipziger Burschenschaft Arminia ist zum Ziel eines Brandanschlages geworden. Die Tat ereignete sich bereits Ende Juni, wie die Polizei mitteilte.
Unbekannte warfen demnach einen Brandsatz in das auch von anderen Mietern bewohnte Haus im Leipziger Stadtteil Gohlis. Das Feuer richtete im Erdgeschoß jedoch nur Schaden an einigen Gegenständen an und erlosch von selbst. Das Auto eines Burschenschafters vor dem Haus wurde zudem angegriffen und eine Scheibe eingeschlagen.
Da der oder die Täter laut Polizei billigend in Kauf nahmen, durch den Angriff auf das bewohnte Haus Menschen zu töten, laufen nun Ermittlungen wegen versuchten Mordes, versuchter Brandstiftung mit Todesfolge und Sachbeschädigung. Die Behörden schließen einen politisch motivierten Anschlag nicht aus. Aus dem Grund hat das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum den Fall übernommen.
„Stimmung in Leipzig hat sich verschärft“
Die AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag twitterte anläßlich des Anschlages, der Linksextremismus sei „das größte Problem in Sachsen“. Sie kündigte an, das Thema im Parlament zur Sprache zu bringen.
Lebensgefahr nach #Antifa-Anschlag auf #Burschenschaft in #Leipzig: Der #Linksextremismus ist das größte Problem in #Sachsen, @MPKretschmer!
Morgen muss sich der Landtag damit auf Initiative der #AfD befassen. Wir freuen uns auf eine lebendige Debatte.https://t.co/VnFJFhP2d1
— AfD-Fraktion Sachsen (@AfD_SLT) July 5, 2023
Gegenüber der JUNGEN FREIHEIT zeigte sich ein Mitglied einer anderen Leipziger Studentenverbindung, das anonym bleiben will, geschockt von dem Angriff. Angesichts ähnlicher Taten aus der Vergangenheit sei er jedoch nicht überrascht. „In den vergangenen Jahren hat sich die Stimmung in Leipzig gegenüber Verbindungsstudenten spürbar verschärft. Es gibt aus meiner Sicht Stadtteile wie Connewitz, in denen ich nicht laut aussprechen würde, daß ich Verbindungsstudent bin, oder gar mit Band herumlaufen würde. Hier hätte ich Bedenken, daß ich im Zweifel nicht mit heiler Haut davonkomme, wenn die falschen Personen erfahren, daß ich Korporierter bin.“
In den vergangenen Jahren verübten Linksextreme immer wieder teils schwere Angriffe auf Verbindungsstudenten. Die Palette der Straftaten reicht von Körperverletzungen über Farb- bis hin zu Brandanschlägen. So gingen im Februar 2020 zwei Autos vor einem Verbindungshaus in Jena in Flammen auf. Ein Korporierter sprach gegenüber der JF davon, daß Einschüchterungsversuche durch Linksextreme im öffentlichen Raum alltäglich seien. (ag)