BERLIN. Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, die Produktion und Erforschung experimenteller mRNA-Impfstoffe in Afrika mit deutschem Steuergeld zu finanzieren. „Nur ein Prozent der in Afrika verwendeten Impfstoffe werden auch dort hergestellt. Das ist nicht fair und nicht nachhaltig. Es ist eine der Lehren der Corona-Pandemie, daß diese massive Ungleichheit der Welt nicht gut tut“, begründete Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) den Schritt.
Nur 1% der in Afrika verwendeten Impfstoffe werden auch dort hergestellt. Das ist nicht fair & nicht nachhaltig. Die Eröffnung des mRNA-Hub in 🇿🇦 ist ein wichtiger Schritt, um den afrikanischen Kontinent mit hochwertigen Impfstoffen #MadeInAfrica zu versorgen. https://t.co/xhChQ4ZUVy
— Svenja Schulze (@SvenjaSchulze68) April 20, 2023
Konkret finanziert die Bundesregierung derzeit ein mRNA-Technologiezentrum im von Stromausfällen geplagten Südafrika. Die Einrichtung hat sich zum Ziel gesetzt, „mit 15 Partnern weltweit Produktionskapazitäten für mRNA-Impfstoffe in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen aufzubauen“, teilte das Ministerium mit. Das Projekt sei eine „langfristige Antwort der internationalen Gemeinschaft auf den ungleichen Zugang zu mRNA-basierten Impfstoffen während der Covid-19 Pandemie“.
Insgesamt unterstützt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit den Aufbau der Impfstoff- und Pharmaproduktion in Afrika mit 550 Millionen Euro. Insbesondere mit Ländern wie Ghana, Ruanda, Senegal und Südafrika soll dabei kooperiert werden. (ho)