GACHENBACH. Die erste deutsche Gemeinde will aus der Unterbringung von Asylbewerbern aussteigen. Das erklärte der Bürgermeister von Gachenbach im oberbayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, Alfred Lengler (CSU). Die meisten der 2.300 Einwohner fühlen sich offenbar von den Migranten terrorisiert.
„Komplett Schluß. Ich habe gekündigt, was die Gemeinde kündigen kann“, sagte Lengler der Welt und erklärte, beide Asylunterkünfte zu schließen. Eine davon gehöre der Gemeinde, die andere sei in Privateigentum: „Der hat aber seinen Vertrag auch nicht verlängert und wird ihn auch nicht verlängern“, berichtete der Bürgermeister: „Da ist jetzt Ende November Schluß.“ Und die Gemeinde beende die Unterbringung zum 1. März. Lengler: „Dann werden beide Gebäude weggerissen.“
Kriminalität durch Migranten?
Bisher verpflichten die Landkreise ihre Gemeinden zur Unterbringung einer bestimmten Anzahl von Migranten. Tendenz steigend. Doch daran will sich Gachenbach, das zwischen Ingolstadt und Augsburg liegt, nicht mehr halten. Der 65jährige Bürgermeister gibt sich siegessicher: „Und wenn der Landrat kommt und sagt, ich brauche eine Unterkunft, dann werde ich sagen: Such dir welche, aber nicht bei uns.“
Landrat im Kreis Neuburg-Schrobenhausen ist Peter von der Grün (Freie Wähler). Dieser habe laut Lengler geäußert, er, der Bürgermeister, könne sich nicht wegducken. „Aber ich sage: Du wirst sehen, wie ich mich wegducken kann.“
Das Problem mit den Asylbewerbern habe begonnen, als 2019 Schwarzafrikaner nach Gachenbach kamen. Seitdem ist offenbar nichts mehr, wie es war. Selbst bei der Trauerfeier für den Feuerwehrchef haben, so das Gemeindeoberhaupt, Migranten Frauen begrabscht, „wollten sie küssen und alles Mögliche“. Trotz ihrer Schreie ließen sie nicht von ihren Opfern ab, folgten ihnen sogar bis in den Gottesdienst und störten die Messe.
In Gachenbach haben die Ampelparteien keine Chance
Aktuell leidet die Gemeinde unter einer Serie von Einbrüchen. Bisher ist keiner davon aufgeklärt. Doch offenbar haben der Bürgermeister und die Einwohner die Migranten in Verdacht. Die Obstbäume werden „abgeräumt“, erzählt der CSU-Politiker. Auch sonst herrsche Angst im Ort. Als für einige Tage Straßenlaternen ausgefallen seien, haben ihn die Menschen bedrängt, sie so schnell wie möglich reparieren zu lassen. Denn sie trauten sich in der Dunkelheit nicht mehr vor die Tür.
Die verschärfte Situation mit den Asylbewerbern schlug sich auch im Ergebnis bei der Landtagswahl vor knapp vier Wochen nieder. Die Ampelparteien landeten insgesamt bei 11,4 Prozent. Dabei entfielen auf die Grünen 6,5 Prozent, auf die SPD 2,7 und die FDP 2,2 Prozent. CSU (36,8), Freie Wähler (33,2) und AfD (14,8 Prozent) erreichten dagegen 74,8 Prozent. (fh)