BERLIN. Das mit Steuergeldern finanzierte Portal „Meldestelle Antifeminismus“ der linksextremen Amadeu-Antonio-Stiftung ist vor allem mit sich selbst beschäftigt. Ein Drittel der eingegangenen Meldungen beziehe sich auf Kritik an der Meldestelle, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Insgesamt seien im Januar rund 700 Eingaben registriert worden.
„Die Zahl der Meldungen ist sehr hoch, das hat uns schon überrascht“, sagte die Leiterin des Denunziationsportals, Judith Rahner. Die anderen zwei Drittel entfallen demnach auf Antifeminismus als organisierte politische Bewegung und angeblichen Sexismus. Kritik an dem Portal, die unter anderem von der Unionsfraktion im Bundestag kam, sei „aus den üblich verdächtigen Ecken, vor allem aus der rechtsautoritären Bubble“ gekommen, beschwerte sich Rahner. „Frauenfeindlichkeit“ sei keine Meinung, unterstrich die Leiterin.
Meldestelle problematisiert Wörter wie „Gender-Ideologie“
Laut der Webseite der Stiftung ist bereits Kritik an Gleichstellungsbeauftragten und die Nutzung des Wortes „Gender-Ideologie“ ein Fall für die Meldestelle.
Nachdem bekannt wurde, daß Geld aus dem Haushalt des Familienministeriums für das Portal bereitgestellt wird, hatte es heftige Kritik gegeben. Die stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Dorothee Bär (CSU) beschrieb die Arbeitsweise des Portals als „Denunzieren und Diffamieren auf Staatskosten“.
Familienministerin Lisa Paus (Grüne) warf die CSU-Politikerin vor, nichts „aus unserer Geschichte gelernt“ zu haben. Mit ihrer Förderung einer „Kultur des Anschwärzens“ lasse Pauls „jegliche Sensibilität“ vermissen und „gefährde und spalte“ den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Daß eine derartige Organisation grundsätzlich mit Steuergeldern gestärkt werde, ginge „gar nicht“, empörte sich Bär. (ho)