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Inflation und Wirtschaftskrise: Pflegeheime werden für viele Rentner unbezahlbar

Inflation und Wirtschaftskrise: Pflegeheime werden für viele Rentner unbezahlbar

Inflation und Wirtschaftskrise: Pflegeheime werden für viele Rentner unbezahlbar

Für viele Senioren könnten die nächsten Jahre finanziell belastend werden (Symbolbild). Denn Wirtschaftskrise und Inflation erhöhen die Selbstbeteiligung in Pflegeheimen.
Für viele Senioren könnten die nächsten Jahre finanziell belastend werden (Symbolbild). Denn Wirtschaftskrise und Inflation erhöhen die Selbstbeteiligung in Pflegeheimen.
Für viele Senioren könnten die nächsten Jahre finanziell belastend werden (Symbolbild) Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
Inflation und Wirtschaftskrise
 

Pflegeheime werden für viele Rentner unbezahlbar

Die Eigenbeteiligung für Pflegebedürftige steigt aufgrund der Inflation rasant. Es geht um hunderte Euro zusätzlich innerhalb eines Jahres. Doch es gibt große regionale Unterschiede.
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FRANKFURT/MAIN. Die Eigenanteile für Pflege sowie die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Ausbildung sind vom Oktober 2021 bis zum vergangenen Januar stark gewachsen. Im Schnitt am stärksten stiegen sie um 509 Euro in Sachsen, wie eine Auswertung von Daten durch die Beratungsgesellschaft NAI Apollo Healthcare ergab, über die der Spiegel berichtete.

In einzelnen Altersheimen war die Verteuerung noch deutlich stärker. In Schleswig-Holstein registrierten die Berater Erhöhungen von bis zu 1.911 Euro. In Sachsen gab es teilweise Verteuerungen von bis zu 1.663 Euro, in Baden-Württemberg um bis zu 1.644 Euro. Bis auf drei Bundesländer fanden sich aber auch Heime, in denen die Eigenbeteiligung sank. In einem Fall um bis zu 393 Euro im Monat.

Inflation ist Faktor

Für die Verteuerung scheint es mehrere Gründe zu geben. Seit September 2022 können Pflegeanbieter nur noch mit den Kassen abrechnen, wenn sie nach Tarifvertrag bezahlen oder sich daran anlehnen. Dadurch erhöhen sich die Eigenanteile umso mehr, je niedriger zuvor die Löhne waren. Auch die hohe Inflation läßt die Kosten für Unterkunft und Verpflegung ansteigen. Viele Heime haben Indexmietverträge, die sich analog zur Inflation erhöhen.

Die durchschnittliche finanzielle Belastung liegt mit Blick auf die absolute Höhe der Eigenbeteiligung in den östlichen Bundesländern noch immer unter der im Westen. Die einzige Ausnahme ist Berlin, wie Daten des Verbands der Ersatzkassen belegen. Die Unterschiede zwischen einzelnen Regionen sind enorm. Zwischen dem Saarland, dem teuersten Bundesland, und Sachsen-Anhalt, dem günstigsten Bundesland, beträgt die Differenz fast tausend Euro im Monat.

Zuschüsse fast verpufft

Zwar hatte die Ampelregierung im Januar 2022 Zuschüsse eingeführt, die Menschen in Pflegeheimen unterstützen sollte, doch ist deren Wirkung mittlerweile offenbar verpufft. Im Schnitt müssen Pflegebedürfte bereits wieder fast so viel zahlen, wie vor der Einführung. Wohnte jemand in seinem ersten Jahr im Pflegeheim, sollten fünf Prozent des pflegebedingten Eigenanteils bewilligt werden, im zweiten Jahr 25 Prozent, im dritten Jahr 45 Prozent und nach dem dritten Jahr 70 Prozent.

Dank der rasch steigenden Kosten zahlen Bewohner, die seit weniger als zwei Jahren in einem Heim wohnen, jedoch schon jetzt mehr als vor der Einführung der Zuschüsse. Gerade für Leute, die neu in ein Heim ziehen, wird sich die finanzielle Belastung in den kommenden Jahren weiter erhöhen. (lb)

Für viele Senioren könnten die nächsten Jahre finanziell belastend werden (Symbolbild) Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
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