SCHORNDORF. In der baden-württembergischen Stadt Schorndorf hat die Oberbürgermeister-Kandidatin Dörte Schnitzer aus Wut auf Autos und im Namen des Klimaschutzes den Lack von mindestens elf Autos zerkratzt. Zugleich klebte die parteilose Politikerin des Bündnisses „Klimaentscheid“ Sticker mit der Aufschrift „Eine Penisverlängerung wäre sinnvoller als dieses Angeberauto“ auf die Scheiben.
Das hat die 53jährige jetzt gegenüber der Bild-Zeitung eingeräumt. Im Wahlkampf 2021 hatte sich die SPD auf ihrer Webseite lobend über Schnitzer geäußert: „Wir schätzen ihr Engagement für unsere Stadt, glauben aber, daß ein großes Thema keine komplette Kandidatur trägt.“ Letztlich erhielt sie nur 2,3 Prozent der Stimmen. Ein Jahr später, im November und Dezember 2022, beschädigte sie die Wagen in der 40.000-Einwohnerstadt.
OB-Kandidatin will Schäden begleichen
Zuletzt war sie auf frischer Tat ertappt worden. Die Polizei fand im Januar bei ihr zu Hause dann auch die Aufkleber. Zur Begründung sagte die überzeugte Radfahrerin nun: „Man ist immer durch Autos auf der Straße gefährdet.“ Sie sei über die vielen Fahrzeuge in Schorndorf verzweifelt.
Jetzt will sie die Schäden in einer Gesamthöhe von 20.000 Euro begleichen. Dafür habe sie nach eigenen Angaben „finanzielle Unterstützungsangebote“ bekommen. Von wem, will sie nicht bekanntmachen. Das Ziel ihrer Wiedergutmachung: „Ich möchte mich wieder blicken lassen können in Schorndorf.“ Zu ihren Taten sagte Schnitzer, sie hoffe, daß diese „etwas in den Köpfen bewegt“ hätten. (fh)