ULM. Das Landgericht Ulm hat den Messerangreifer von Illerkirchberg zu einer Haftstrafe von mindestens 15 Jahren verurteilt. Eine vorzeitige Entlassung des 27 Jahre alten Eritreers ist nahezu ausgeschlossen. Grund dafür ist die besondere Schwere der Schuld, die das Landgericht feststellte.
Laut der Staatsanwaltschaft wollte der Asylbewerber am Tag seiner Tat Mitarbeiter des Landratsamts mit einem Messer dazu zwingen, ihm Reisedokumente auszustellen. Er wollte offenbar nach Äthiopien reisen, um dort zu heiraten und seine Frau mit nach Deutschland zu nehmen. Zuvor soll ihm das verweigert worden sein. Einem psychiatrischen Gutachter sagte der Eritreer, die Behörde habe sein Leben zerstört.
Illerkirchberg machte schon zuvor traurige Schlagzeilen
Die Schülerinnen sollen ihm genau dann begegnet sein, als er bewaffnet auf die Straße trat. Der Eritreer habe daraufhin befürchtet, die Mädchen würden die Polizei rufen und damit seinen Plan durchkreuzen. Aus diesem Grund soll er spontan beschlossen haben, sie zu töten.
Während des Prozesses hatten Gutachter die Details der Tat geschildert. Deshalb sprach der Richter in seiner Urteilsbegründung von „reinem Vernichtungswillen“, mit dem der Eritreer auf das Mädchen eingestochen habe. Unter den Sachen des verurteilten Mörders befand sich laut Welt auch ein Notizblock, in dem er Deutsche als „schmutziges Volk“ bezeichnete, „genau wie Schweine“. Anzeichen für eine extremistische Haltung habe es dennoch nicht gegeben.
Die Messerattacke war indes nicht das erste Mal, daß Illerkirchberg durch eine Tat von Migranten in die Schlagzeilen geriet. 2019 hatten dort vier Asylbewerber aus Afghanistan und dem Irak eine 14jährige mehrfach vergewaltigt. Sie wurden zu Haftstrafen zwischen zwei und drei Jahren verurteilt. Einer von ihnen war 2022 in den Irak abgeschoben worden, ein anderer Verurteilter aus Afghanistan war nach seiner Haftentlassung hingegen zunächst untergetaucht und wurde später in Frankreich aufgegriffen. Er hätte eigentlich ebenfalls abgeschoben werden sollen. (zit)