Da wundern sich die lieben Nachbarn in der Schweiz: Das deutsche Staatsgebiet hat sich in Bad Säckingen (Baden-Württemberg) um 8,20 Meter auf Kosten der Schweiz ausgebreitet. Ursache ist jedoch kein kriegerischer Landraub, sondern eine neue, angepaßte Grenzmarkierung im Rhein, wie die Badische Zeitung berichtete. Wo seit 1808 verschiedene Tiefpunkte im Fluß in einer Zickzacklinie den Grenzverlauf bildeten, gilt nun die Mittellinie des Flusses als neue Grenzmarkierung.

Sichtbar ist das anhand einer 450 Jahre alten Holzbrücke. Der Grenzstrich von deutscher Seite zur Schweiz hin kommt statt nach 102 Metern nun erst nach 110 Metern. Aber erst ein neuer Staatsvertrag zwischen Deutschland und der Schweiz soll die Mittellinie des Rheins als offizielle Grenzlinie festlegen.

Auch die 125 Meter lange und bis zu 40 Meter breite Fridolininsel gehört mit der Grenzverschiebung nun ganz zu Deutschland. Zuvor teilten sich Deutschland und die Schweiz die kleine Rheininsel. Das Naturdenkmal unweit der Holzbrücke dürfen Menschen allerdings nicht betreten. (ca)