Demonstration: 13.000 Menschen protestieren in Erding gegen Habecks Heizungspläne

Demonstration gegen die Heizungspläne der Bundesregierung in Erding: Unter anderem die Kabarettistin Monika Gruber hatte zur Teilnahme an der Veranstaltung aufgerufen Foto: picture alliance/dpa | Matthias Balk

Demonstration

13.000 Menschen protestieren in Erding gegen Habecks Heizungspläne

Deutschland

10. Juni 2023

Autor: JF-Online

17 Kommentare

Tausende Bürger erteilen der grünen „Heizungsideologie“ in Erding eine klare Absage. Bayerns Ministerpräsident Söder kommt dabei jedoch kaum besser weg als Wirtschaftsminister Habeck. Als der CSU-Politiker ans Mikrofon tritt, kann er sich vor Buhrufen kaum retten.

ERDING. Rund 13.000 Demonstranten sind am Samstag dem Aufruf der Kabarettistin Monika Gruber und des Optikermeisters Franz Widmann gefolgt. Sie versammelten sich auf dem Erdinger Festplatz und bekundeten unter dem Motto „Stoppt die Heizungsideologie“ ihren Protest gegen den Vorstoß von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Eine Livestream ist auf YouTube abrufbar.

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Die Demonstranten zeigten unter anderem Banner mit der Aufschrift „Oh Herr, sei uns gnädig und schenke uns eine Regierung mit Verstand“ und „Die Wirtschaft wird ruiniert, wenn Habeck weiter mitregiert.“

Bühne in Erding Demonstration Markus Söder — Demonstration in Erding: Demonstranten halten während der Rede von Markus Söder Plakate in die Luft | Foto: JF

Gruber spricht von „mutwilliger Zerstörung“

Gruber warf Habeck und den Grünen „mutwillige Zerstörung“ vor. „Ich habe in fünfzig Jahren noch nie eine so bürgerfeindliche, leistungsfeindliche und wirtschaftsfeindliche Regierung gesehen.“

‚Was Habeck und die Grünen fordern, ist mutwillige Zerstörung. Ich habe in fünfzig Jahren noch nie eine so bürgerfeindliche, leistungsfeindliche und wirtschaftsfeindliche Regierung gesehen.‘

Kabarettistin Monika Gruber auf der Erdinger Demo gegen das #Heizungsgesetz pic.twitter.com/ltPHeEJ071

— TheRealTom™ 🌞 (@tomdabassman) June 10, 2023

Eine Rede unter tosendem Beifall hielt Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). „Das Heizgesetz muß weg. Darunter leiden auch die Mieter, weil die Kosten umgelegt werden“, stellte er klar. „Hier steht die Mitte der Gesellschaft, wir zeigen euch, wo der Bartl den Most holt“, richtete er das Wort an die Bundesregierung.

Demonstration in Erding gegen Heizgesetz — Die Empörung ist riesig bei der Demonstration in Erding: Wut richtet sich nicht nur gegen die Ampel, sondern auch gegen die bayerische Staatsregierung | Foto: JF

Erdinger Veranstalter grenzen sich von der AfD ab

Widmann, der die Kundgebung mitorganisiert hatte, betonte: „Die sind tief verzweifelt, wissen gar nicht, wie sie die finanziellen Belastungen für Wärmepumpe, Hausdämmung und Fußbodenheizung überhaupt stemmen sollen.“ Auch AfD-Anhänger waren zu der Demonstration gekommen. Vor diesem Hintergrund machte er deutlich: „Monika und ich, wir haben mit dieser Partei nichts gemeinsam. Wir stehen für die Mitte der Gesellschaft.“

Demonstration gegen Heizgesetz in Erding — Fröhlich und bunt präsentieren sich 10.000 Demonstranten bei sommerlichen temparaturen | Foto: JF

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder nahm an der Veranstaltung als Redner teil. Noch ehe er begann, hagelte es schon Pfiffe und Buhrufe. „Wir leben in einer Demokratie, Freunde“, appellierte Gruber an die Menge. „Laßt bitte jeden Redner ausreden. Bissel mehr Respekt, bitte.“

Söder platzt bei der Kragen

Die Demonstranten ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken. „Hau ab!“, riefen sie Söder immer wieder zu. Dem platzte der Kragen: „Haut selber ab“, konterte er. Er werte die Pfiffe gegen ihn als Pfiffe gegen Bayern.

„Haut selber ab!“
Polit-Opportunist und grüner Steigbügelhalter @Markus_Soeder beschimpft das bürgerlich-konservative Publikum auf Anti-Habeck-Veranstaltung von #MonikaGruber in #Erding. pic.twitter.com/xw9FqYAF2E

— Hartes Geld (@Hartes_Geld) June 10, 2023

Söder glaubte offenbar, auf der Veranstaltung als Oppositionspolitikerein Heimspiel zu haben. Mitnichten. Der Sturm von Buhrufen, des vielkehligen „HAU-AB, HAU-AB“, von hunderten Trillerpfeifen und einer aus Memmingen angereisten größeren Trommler-Gruppe verstummten trotz wiederholter Bitten vom Monika Gruber nicht. Anders, als von den regionalen Zeitungen und von der dpa behauptet, war die Rede des CSU-Vorsitzenden kaum zu verstehen.

CSU-Chef Markus Söder erntet ohrenbetäubenden Lärm und Buhrufe während seiner gesamten Rede. 10.000 Bürger sind wütend nicht nur über die Ampel, sondern auch die Politik der Bayerischen Staatsregierung. Aufnahmen unseres Reporters aus #Erding von der Großdemo gegen das Heizgesetz pic.twitter.com/hooGs1AKUD

— Dieter Stein (@Dieter_Stein) June 10, 2023

Hintergrund der Demonstration ist das geplante Gebäudeenergiegesetz der Ampelkoalition. Dieses soll schon im kommenden Jahr das Ende von Öl- und Gasheizungen in Deutschland besiegeln. Ab 2024 müßte dann jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Es sind aber Übergangsfristen und Härtefallregelungen geplant. (zit)

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Kommentare

Rodolfo Panetta sagt:

11. Juni 2023 um 11:21 Uhr

Wendehälsen wie Söder muß die rote Karte gezeigt werden. Diese haben den wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands und die Zerstörung unseres Wohlstandes mit verursacht. Sie haben die Rotgrünen an die Macht gebracht und stützen sie immer noch.
Kopfhörer sagt:

11. Juni 2023 um 9:48 Uhr

Der Söder kapiert es nicht, der Merz vielleicht schon – aber an dem sind andere Strippenzieher dran.

Mit Begriffen wie Abschaum ganze Bevölkerungsgruppen auszugrenzen oder nach dem Motto: „Immer fest draufdreschen, je mehr Machtmissbrauch, umso länger bleibt man an den Pfründen“ mit einer Partei umzugehen, bringt nicht mehr Wähler. Das mag unter Merkel geklappt haben, jetzt nicht mehr. Die allereinzige im dt. Politsystem die das kapiert hat scheint Sarah Wagenknecht zu sein. Sie ist intelligenter als Söder und nicht von US-Strippenziehern gesteuert.

Die Angriffigkeiten bei Interviews zu Übereinstimmungen mit Gauland oder der AfD kontert sie inhaltlich aus, dazu sind die zwei von Arroganz und Machtversoffenheit gesteuerten Unionsfiguren gar nicht fähig. Da zählt gleich wie bei ihren grünen Vorbildern „die Haltung“, aber das kommt immer schlechter an.

Ich vermute, das Enteignungsgesetz mit Namen „Heizungsgesetz“ wäre mit Unionsbeteiligung identisch gleich gekommen. Wenn Figuren wie Merz oder Söder sich einbilden, dagegen zu opponieren zeigt es nur ihre arrogante Abgehobenheit und das sie die Menschen für dumm verkaufen wollen.
Canabbaia sagt:

10. Juni 2023 um 19:23 Uhr

Gut so, dass die Teilnehmer den Schleicher Markus haben auflaufen lassen!

Unverständlich ist dagegen der Jubel für den Aiwanger: Auch DER ist nur ein widerlicher Trittbrettfahrer!
1. dr. faust sagt:
  
  11. Juni 2023 um 10:14 Uhr
  
  „AufmARSCHieren“ + auflaufen lassen!
Winkelried sagt:

10. Juni 2023 um 19:12 Uhr

Dieses opportunistische, gratismutige, verlogene, scheinheilige, zeitgeistige, anbiedernde, schleimige, kriecherische und populistische „Wir haben mit der AfD nichts gemein“, „Wir sind in der Mitte der Gesellschaft“, „Wir distanzieren uns von der AfD“ ist nur noch oberpeinlich, lächerlich, ermüdend und nervig.

Es schadet inzwischen denen, die das äußern, statt der AfD.

Schade, dass das bei so einer Veranstaltung auch der Fall war.
1. Herr V./Sachsen sagt:
  
  11. Juni 2023 um 1:01 Uhr
  
  Bravo, ganz meine Meinung!!
Benett sagt:

10. Juni 2023 um 18:58 Uhr

Zum Glück setzten sich die Menschen gegen Umweltschutz ein. Das ist wirklich großartig.
Ólafur sagt:

10. Juni 2023 um 17:22 Uhr

Beste Reden waren von der Grubere, dem Metzger und dem Bäcker, auch wenn man ihn kaum verstanden hat. Die anderen waren im Wahlkampfmodus.

Dieses ständige Hinweisen, dass die AfD und deren Anhänger nicht die Mitte der Gesellschaft darstellen oder aus der Mitte kommen, nervt und stimmt so nicht. Ich hoffe der 8.10. wird die Antwort darauf geben.

Mal schauen, ob sich Herr Söder dann noch daran erinnert, was er heute bezüglich Grüne sagte, wenn es dann um die Koalitionsverhandlungen geht.
Wilhelm Friedrich sagt:

10. Juni 2023 um 16:53 Uhr

Auch die CSU ist Teil des Altparteien-Clans, als Seehofer die Herrschaft des Unrechts richtigerweise feststellte war es die Chance der Partei sich von der CDU zu trennen und separat bundesweit anzutreten, Seehofer und die CSU zogen es jedoch vor Teil der Herrschaft des Unrechts zu bleiben, die Wähler sollten bei der Landtagswahl in Bayern der CSU dafür die Quittung ausstellen!
1. J.M.B sagt:
  
  10. Juni 2023 um 18:17 Uhr
  
  Das wird nicht passieren. Die meisten meiner Landsleute wählen CSU aus Gewohnheit.
  Oder weil der Vater und Großvater auch schon CSU gewählt hat, über das aktuelle politische Geschehen und die Hintergründe informieren sie sich nicht. Es wird auch nichts hinterfragt, das könnte ja das heile Weltbild zerstören.
  
  Bei der letzten Landtagswahl erreichte die AfD hier am Ort (ländlich geprägt) gerade mal 7,2 %, CSU etwas über 54 %. Dieses Mal wird sich auch nichts ändern.
  1. Ólafur sagt:
    
    11. Juni 2023 um 0:45 Uhr
    
    Darauf würde ich nicht wetten. Ich glaube und hoffe, dass sich diesmal etwas ändert. Es liegen 3 Jahre hinter uns, die von Söders Team Vorsicht geprägt wurden. Jetzt stellt er sich gegen die Grünen, obwohl er als bayerischer Umweltminister ganz auf dessen Linie war. Die junge Generation Landwirt macht dieses Schmierentheater (hoffentlich) nicht mehr mit.
Ehrlich sagt:

10. Juni 2023 um 15:29 Uhr

Fantastisch! Aus kleinen Gruppen werden große Gruppen. Aus großen Gruppen werden Massen. Danke an Monika Gruber und die Demo-Teilnehmer und auch dass sie dem Lügner und Heuchler Söder nicht auf den Leim gegangen sind!
Aufruhr – Widerstand – Es gibt kein ruhiges Hinterland ! ✊✌️
Monika Vogel sagt:

10. Juni 2023 um 15:24 Uhr

Wer wie die beiden Veranstalter Gruber und Widmann für sich vereinnahmt, für die Mitte der Gesellschaft zu stehen, aber mit der AfD nichts zu tun haben möchte, hat die Notwendigkeit einer übergreifenden Zusammenarbeit nicht verstanden. Sie haben nicht einmal verstanden, in welcher grundsätzlichen Gefahr die Demokratie und Freiheit dieses Landes steckt. Sich nur ein Teil der Wohlstandsgefährdung herauszupicken (GEG), reicht nicht. Gruber und Widmann denken zu kurz. Hat wahrscheinlich auch damit zu tun, dass sie nie in der DDR gelebt haben.
1. Herr V./Sachsen sagt:
  
  10. Juni 2023 um 16:03 Uhr
  
  Bravo!
2. infaustumveritas sagt:
  
  10. Juni 2023 um 16:07 Uhr
  
  Sehr richtig – die beiden denken zu kurz …. aber man sollte ihnen nicht absprechen, daß es ihnen gelungen ist, etwas auf die Beine zu stellen. Hätten sich die beiden nicht gegen die AfD ausgesprochen, dann hätte es mit jener Aussage unterstrichen werden können, mit der ich schon einen Mir-Kommentator erfreut habe: Es ist wie beim Verkehr – wenn die Ampel versagt, dann gilt rechts vor links !
Herr V./Sachsen sagt:

10. Juni 2023 um 14:37 Uhr

Eben vor 3 Stunden gesehen in unserer Stadt in Sachsen. Ein VW Kleintransporter von einem Handwerksbtrieb. Darauf groß (sehr professionell) geklebt:
„Die DDR ging unter, weil die Bevölkerung auf die Straße ging. Die BRD geht unter, weil die Bevölkerung schläft“.

Im übrigen, dieses von Frau Gruber usw., ständig immer wieder geäußerte: „Wir haben nichts mit der AFD gemein“.
Das nervt ohne Ende. Was sie da macht, ist in Ordnung, aber diese Realitätsverweigerung. Ich verstehe es nicht.
1. Monika Vogel sagt:
  
  10. Juni 2023 um 17:41 Uhr
  
  Ich gehe davon aus, dass es Frau Gruber wie so vielen durch die jahrelange gleichförmige Beschallung durch das Staatsfernsehen schwer fällt, die Realität in ihrer Gesamtheit zu sehen. Die Politikelite hat es verstanden, bürgerlichen Patriotismus mit Faschismus propagandistisch gleichzusetzen. Was eine bewusste Irreführung ist und Angst erzeugt hat.