POTSDAM/OSNABRÜCK. Das umstrittene Heizungsverbot ad acta zu legen, hat der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) , Ottmar Edenhofer, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) empfohlen. Bisher ist das PIK für besonders dramatische Klimaprognosen bekannt.
„Die Ampel hat sich beim Klimaschutz verheddert“, sagte Edenhofer der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Meine Empfehlung wäre es, kurz durchzuatmen, einen Schritt zurückzutreten und einen neuen Anlauf für die Heizungswende zu nehmen.“
„Emissionshandel statt Verbotspolitik“
Der Wirtschaftswissenschaftler sprach sich statt des Gesetzes für eine Steuerung über den Preis für den CO2-Ausstoß aus. „Den nationalen Emissionshandel mit Emissionsobergrenzen sofort arbeiten zu lassen, ist klüger als die Verbots- und Gebotspolitik.“
Im Brennstoffemissionshandel-Gesetz könne eine Obergrenze für Emissionen festgelegt werden, die das Heizen mit Gas schrittweise, aber „deutlich“ verteuere. Damit könne der Preisanstieg gedeckelt werden. Die Regierung habe damit „wirklich alle rechtlichen Möglichkeiten schon in der Hand“. Dann würden die Menschen von sich aus auf weniger CO2-intensive Heizungen umstellen.
„Heizungsverbot verärgert die Menschen“
Der 61jährige sagte, „detaillierte Vorschriften wie beim Heizungstauschgesetz verärgern die Menschen und sind schwer durchzusetzen“. Eine klare Kommunikation der Regierung, „die den Leuten erklärt, warum das Heizen mit Gas teurer werden muß, mit welchen Preisanstiegen zu rechnen sei und wer mit welchen Rückerstattungen vor den Preisanstiegen geschützt wird, „würde von der Bevölkerung akzeptiert“. (fh)