ERFURT. Die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld hat die CDU verlassen. Bereits am Donnerstag habe sie ihren Austritt aus der Partei erklärt, bestätigte die 71jährige am Wochenende. In eine andere Partei wolle sie nicht eintreten. „Ich halte das Parteiensystem auch für überholt“, betonte sie. Zuerst hatte die Thüringer Allgemeine berichtet.
„Ich habe ja schon seit Merkels Zeiten große Kritik an der CDU gehabt und hatte gehofft, daß der Kurs korrigiert wird, aber das sehe ich nicht“, begründete Lengsfeld ihre Entscheidung. Künftig wolle sie die Initiative ihres Sohnes unterstützen. Er verließ die CDU bereits im Juli dieses Jahres.
Lengsfeld will nicht zurück in die Politik
Dessen Kampagne „Bündnis für Europa“ kandidiert mit einer unabhängigen Liste für die EU-Parlamentswahl im kommenden Jahr. Sie selbst wolle allerdings nicht antreten. Auch in Thüringen werde sie ein unabhängiges Bündnis aus verschiedenen Kleinstparteien für die Landtagswahlen im September 2024 unterstützen.
Lengsfeld war von 1990 bis 2005 Mitglied im Bundestag, zunächst für die Grünen und später für die CDU. Danach trat sie vermehrt als Kritikerin der deutschen Migrations- und Corona-Politik auf. (sv)