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Asylkrise: Oberbürgermeister von Lörrach stellt sich stur

Asylkrise: Oberbürgermeister von Lörrach stellt sich stur

Asylkrise: Oberbürgermeister von Lörrach stellt sich stur

Der Oberbürgermeister von Lörrach, Jörg Lutz (parteilos), sieht in der Kündigung von dutzenden Mietern für die Unterbringung von Flüchtlingen kein Problem
Der Oberbürgermeister von Lörrach, Jörg Lutz (parteilos), sieht in der Kündigung von dutzenden Mietern für die Unterbringung von Flüchtlingen kein Problem
Der Oberbürgermeister von Lörrach, Jörg Lutz (parteilos), sieht in der Kündigung von dutzenden Mietern für die Unterbringung von Flüchtlingen kein Problem Foto: picture alliance/dpa | Christian Böhmer
Asylkrise
 

Oberbürgermeister von Lörrach stellt sich stur

Die Stadt Lörrach will 30 Wohnungen für Flüchtlinge freimachen – gegen den Willen der Mieter. Der Bürgermeister findet das in Ordnung und spielt den Skandal herunter. Freie Wähler, AfD und Anwohner vor Ort reagieren empört.
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LÖRRACH. Der Bürgermeister der baden-württembergischen Stadt Lörrach, Jörg Lutz (parteilos), hat seine Entscheidung, den Mietern von 30 Wohnungen in der Kleinstadt zur Unterbringung von Migranten zu kündigen, verteidigt. „Die Kommunen sehen sich einer Vielzahl von Kriegsflüchtlingen gegenüber. Die Stadt Lörrach ist verpflichtet, diesen Menschen zu helfen“, unterstrich der Stadtchef laut der Bild-Zeitung bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Laut der Nachrichtenagentur dpa legte er nach, die Stadt sei bereits mehrmals so vorgegangen. „Bisher waren alle zufrieden“, unterstrich Lutz. „Die 30 Wohnungen taugen nun wirklich nicht, den ganz großen Skandal herbeizureden.“

Stadtrat nennt Pressekonferenz des Bürgermeisters „Desaster“

Anders äußerte sich der Chef der städtischen Wohnbaugesellschaft, Thomas Nostadt. Er habe bereits hunderte „Haß-Mails“ wegen der Kündigungsaktion erhalten. „Das ist in unserer heilen Welt hier nur schwer erträglich“, kommentierte er den Shitstorm.

Stadtrat Matthias Lindener (Freie Wähler) bezeichnete den Auftritt des Bürgermeisters vor den Lörrachern am Mittwoch unterdessen als „mediales Desaster“. Die Pressekonferenz habe alles nur noch schlimmer gemacht. „Ich fordere eine Entschuldigung an die Bewohner wegen der Formulierung des Schreibens.“

AfD und Mieter kündigen Klagen an

Betroffene Mieter kündigten derweil erste Schritte gegen die Kündigung an. „Ich lasse mir das nicht gefallen. Notfalls nehme ich mir einen Anwalt“, sagte eine Frau, der nun der Wohnungsverlust droht. Mehrere AfD-Abgeordnete im baden-württembergischen Landtag stellten unterdessen Strafanzeige gegen die städtische Wohnbaugesellschaft wegen Nötigung. Die Kleinstadt Lörrach in der Nähe von Freiburg hat knapp 50.000 Einwohner. (fw)


Die bisherige Berichterstattung der JF zum Fall Lörrach:
>> Lörrach: Mieter müssen Flüchtlingen weichen
>> Kommentar: Verdrängung mit System
>> Flüchtlinge kommen: Das merkwürdige Spiel mit den Lörracher Mietern
>> Mieter raus, Flüchtlinge rein: Palmer kritisiert Lörracher Amtskollegen
>> AfD fordert Anti-Rauswurf-Garantie für Mieter 

Der Oberbürgermeister von Lörrach, Jörg Lutz (parteilos), sieht in der Kündigung von dutzenden Mietern für die Unterbringung von Flüchtlingen kein Problem Foto: picture alliance/dpa | Christian Böhmer
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