NORDHAUSEN. Bei der Oberbürgermeisterwahl im thüringischen Nordhausen hat sich der Kandidat der AfD, Jörg Prophet, durchgesetzt. Prophet wird nun gegen den Zweitplatzierten, den bisherigen parteilosen Bürgermeister Kai Buchmann, in der Stichwahl antreten. Mit insgesamt 42,1 Prozent der Stimmen ließ er seine Konkurrenten, darunter auch Buchmann laut dem vorläufigen Ergebnis teils weit hinter sich. Buchmann kam auf 23,7 Prozent Zustimmung.
Mit Prophet ist erneut ein Bewerber der AfD siegreich aus einem OB-Wahlgang in Thüringen hervorgegangen. Insgesamt waren 37.000 Thüringer dazu aufgerufen, ihre Stimme in Nordhausen abzugeben.
AfD-Kandidat Prophet spricht von „schöner demokratischer Wahl“
Gegenüber der JUNGEN FREIHEIT äußerte Prophet zum Wahlausgang, er freue sich über eine „schöne demokratische Wahl“, bei der das gesamte breite politische Spektrum mit verschiedenen Kandidaten vertreten gewesen sei. „Wir haben bei dieser OB-Wahl Demokratie zum Anfassen erlebt“, so Prophet.
Als Gründe für sein gutes Abschneiden machte Prophet die hohe Unzufriedenheit der Bürger mit den Querelen rund um den Amtsinhaber Kai Buchmann aus. Es habe 14 Dienstaufsichtsbeschwerden gegen Buchmann gegeben und er sei unfähig gewesen, fraktionsübergreifend im Interesse der Stadt eine Zusammenarbeit zu organisieren.
„Konstruktive Zusammenarbeit im Stadtparlament zahlt sich aus“
Prophet betont gegenüber der JF, es habe sich bei der Wahl ausgezahlt, daß er und die AfD in Nordhausen in der Vergangenheit „sachlich und konstruktiv“ im Kommunalparlament mitgearbeitet hätten und dabei Anträge von der Linkspartei bis zur CDU mitgetragen hätten, wenn diese „sinnvolle bürgerliche Initiativen“ beinhalteten.
Der Kreisvorsitzende der AfD, Andreas Leupold, führt den Erfolg in Nordhausen seinerseits auf ein „geschlossenes Team“ zurück und die „Glücklosigkeit des Amtsinhabers“.
AfD: „Wir holen uns unser Land zurück“
Der Thüringer Landtagsabgeordnete und stellvertretende AfD-Landessprecher Stefan Möller begrüßte das Wahlergebnis. „Wir holen uns unser Land zurück“, kommentierte er den Erfolg auf der ehemals als Twitter bekannten Plattform X.
Es sieht sehr gut aus für Jörg #Prophet in #Nordhausen, #Thueringen. Hier zeigt sich die Stärke der #AfD in einer Stadt, die vor wenigen Monaten noch nicht als Hochburg galt. #Sonneberg war erst der Anfang. Wie holen uns unser Land zurück! Herzlichen Glückwunsch, Jörg! pic.twitter.com/VTV0jvx4It
— Stefan Möller🐀 (@MoellerAfD) September 10, 2023
Nordhausen ist nach der Gemeinde Sonneberg schon der zweite Ort im Freistaat, in dem sich die AfD mit einem Kandidaten durchsetzen konnte. Der 61 Jahre alte gebürtige Schweriner Prophet ist Unternehmer und war 2016 in die AfD eingetreten. Die JF hatte vor der Wahl mit dem Politiker gesprochen. (fw)