DORTMUND. Das nordrhein-westfälische Innenministerium hat dem in Dortmund ansässigen Moscheeverein Nuralislam jede Tätigkeit untersagt. Der Kulturverein „richtet sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung und den Gedanken der Völkerverständigung“, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Begründung des Landes.
Wie aus dem Beschluß hervorgeht, wird Nuralislam aufgelöst und das Vermögen des Vereins beschlagnahmt. Zudem darf dieser nicht mehr in den sozialen Medien aktiv sein.
Laut Informationen des Spiegel galt Nuralislam unter Sicherheitsbehörden als „Rekrutierungsbörse des Islamischen Staats (IS) in Deutschland“. So soll auch der Islamist Boban S. den Moscheeverein besucht haben. Er wurde im vergangenen Jahr wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland zu einer Haftstrafe von acht Jahren verurteilt. In einem Fall soll er bei der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat geholfen haben.
Besucher von Nuralislam warb für IS
Das Oberlandesgericht Celle zählt Boban S. zur IS-affinen islamistisch-jihadistischen Szene in Nordrhein-Westfalen. Bei Vortragsveranstaltungen soll er versucht haben, junge Sympathisanten für eine Ausreise in das Herrschaftsgebiet des IS und die Teilnahme am Krieg zu gewinnen.
Er ist demnach ein Gefolgsmann des Haßpredigers Abu Walaa, der in der Vergangenheit Chef des IS in Deutschland war. Auch Walaa war 2021 wegen seiner Tätigkeit für die islamische Terrormiliz zu einer Haftstrafe verurteilt worden. (zit)