LÜDENSCHEID. Drei Tage nach den Schüssen auf der Steinert-Kirmes in Lüdenscheid hat die Polizei einen mutmaßlichen Täter festgenommen. Zehn schwerbewaffnete SEK-Beamte stürmten eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus und überwältigten den Verdächtigen. Ein Gericht erließ gestern Abend Haftbefehl gegen den 16jährigen Syrer. Vorwurf: vorsätzlicher Totschlag. Die übrigen fünf sind noch flüchtig.
Die Justiz nimmt an, daß es sich bei dem Jugendlichen um den Schützen handelt, der am Sonnabend in die Menschenmenge schoß. Nach einem Streit mit einem ebenfalls 16jährigen und dessen Vater war die Migranten-Gruppe weggerannt und hatte dabei aus einer Schreckschußpistole und einer scharfen Waffe zahlreiche Kugeln abgefeuert. Dabei trafen sie einen 40 Jahre alten Rummel-Besucher, der mit der Auseinandersetzung nichts zu tun hatte und sich im Eingangsbereich befand. Das Todesopfer stammt, wie jetzt bekannt wurde, aus dem Sudan.
Festgenommener nicht vorbestraft
Zuvor hatten die Südländer den Jugendlichen verbal und körperlich attackiert. Als sich die Lage wieder beruhigt hatte, trafen die späteren Täter eine halbe Stunde danach erneut auf den Teenager, der diesmal in Begleitung seines Vaters war. Der 52jährige stellte die Angreifer zur Rede. Daraufhin rannten die Ausländer weg. Vater und Sohn liefen hinterher, woraufhin die Migranten aus zwei Waffen auf Vater und Sohn schossen. Sie trafen jedoch nicht sie, sondern den Sudanesen.
Der jetzt Festgenommene besucht eine Gesamtschule und soll bisher nicht vorbestraft sein. Zu den Vorwürfen schweigt er bei den Vernehmungen. Die Tatwaffe wurde noch nicht gefunden. Auf die Spur des Syrers kamen die Ermittler durch ein Video, das ein Zeuge aufgenommen hatte. Es zeigt die Täter auf ihrer Flucht. Die Fahndung nach den Komplizen dauert noch an. Die Tatwaffe wurde noch nicht gefunden. (fh)