ESSEN. Zwei rivalisierende arabische Großfamilien halten seit mehreren Tagen die Polizei in Essen in Atem. Nach einem Hinweis rückten in der Nacht zum Mittwoch Einsatzkräfte aus und kontrollierten ein Dutzend Personen, die einer der beiden verfeindeten Familien zugeordnet werden konnten. In einem Auto wurden zwei scharfe, schußbereite Pistolen sichergestellt. Alle Personen wurden nach Überprüfung der Personalien laufen gelassen.
Seit einer Massenschlägerei am Samstag verging kaum ein Tag, an dem die Polizei nicht wegen Streitereien zwischen den beiden Großfamilien im Einsatz war. Bei der Schlägerei, deren Anlaß bisher nicht bekannt ist, gingen rund vierhundert Personen aufeinander los und prügelten sich mit Stöcken sowie mit Tischen, Stühlen und Geschirr aus den umliegenden Lokalen, wie Radio Essen berichtete.
Polizei findet Pistolen, Messer und Macheten
Einem 30jährigen wurde dabei eine Stichverletzung am Hals zugefügt. Der Mann befindet sich mittlerweile außer Lebensgefahr. Ein weiterer, gleichfalls 30 Jahre alter Mann trug Schnittverletzungen davon. Nach ärztlicher Behandlung wurde er im Krankenhaus festgenommen, da gegen ihn ein offener Haftbefehl wegen Raubes vorliegt. Am Sonntag kam es in der Ruhrgebietsstadt zu einer weiteren Massenschlägerei mit etwa hundert Beteiligten.
In der Nacht zum Dienstag kontrollierte die Polizei ein verdächtiges Fahrzeug mit vier Personen. Dabei wurden mehrere Schlagwaffen, Messer, Macheten und ein Elektroschocker gefunden. Ein Siebzehnjähriger wurde seinen Eltern überstellt, die übrigen drei Männer kamen in Gewahrsam. Wie die Polizei am Dienstag bekannt gab, soll laut Gerüchten nun ein so genannter Friedensrichter zwischen den verfeindeten Gruppen vermitteln.
Nordrhein-Westfalen hat massive Probleme durch eingewanderte, schwerkriminelle Großfamilien. Ihre genaue Zahl ist nicht bekannt. 2019 mußte das Innenministerium einräumen, daß statt der vermuteten fünfzig wohl eher doppelt so viele Clans in dem Bundesland leben. Deutschlandweit Aufsehen erregte eine Schießerei in der Duisburger Innenstadt mit vier Verletzten in diesem Jahr. (JF)