FRANKFURT AM MAIN. Nun auch noch Verdacht auf Fahrerflucht. Frankfurts Skandal-Oberbürgermeister Peter Feldmann kommt nicht aus den Netativ-Schlagzeilen. Beim Einparken mit seinem Dienstwagen, einem Mercedes, soll der SPD-Politiker auf einem Supermarkt-Parkplatz in Kalbach einen Blechschaden verursacht haben. Allerdings wartete er weder auf den Besitzer des anderen Fahrzeugs noch rief er die Polizei.
Er soll, so berichtet Bild, einen Zettel hinter den Scheibenwischer geklemmt und dann davon gefahren sein. Allerdings weiß nahezu jeder Autofahrer, daß dies nicht ausreicht und in der Regel als unerlaubtes Entfernen vom Unfallort, also Fahrerflucht, bestraft wird. Die Frankfurter Polizei bestätigte inzwischen, daß sie prüfe, „ob es sich um eine Fahrerflucht handelt“.
Anschließend schickte Feldmann dann, so berichtet das Boulevard-Blatt, seinen Fahrer zum Unfallort, „um die Sache zu regeln“. Allerdings kann man solche Dinge nicht delegieren. Für Unfälle muß der Verursacher geradestehen – auch wenn er Oberbürgermeister ist.
Wegen Vorteilsnahme angeklagt
Feldmanns Büro hat inzwischen betätigt, daß der Politiker beim Rangieren ein anderes Auto beschädigt hat. Der OB bemühe sich demnach um eine Regulierung des Schadens.
Gegen Feldmann wird es demnächst ein Verfahren wegen Vorteilsnahme geben. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen das Stadtoberhaupt erhoben. Es geht um Spenden der Arbeiter-Wohlfahrt für Feldmanns Wahlkampf. Dafür soll der Sozialdemokrat versprochen haben, Anliegen der AWO „wohlwollend zu berücksichtigen“. Es geht auch um weitere Gefälligkeiten. Unter anderem erhielt seine Frau einen Leitungsposten in einer deutsch-türkischen AWO-Kita, wurde übertariflich bezahlt und fuhr einen Dienstwagen.
Der OB hatte sich auch nach dem Europacup-Sieg von Eintracht Frankfurt blamiert, als er Kapitän und Trainer den Pokal wegschnappte, um ihn geladenen den Gästen im Rathaus zu präsentieren. (fh)