DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalens Regierung hat angekündigt, eine Meldestelle gegen anti-moslemischen Rassismus zu schaffen. „Wir wollen neben der Meldestelle Antisemitismus, die in diesem Jahr ihre Arbeit aufnimmt, neue Meldestellen für anti-moslemischen Rassismus, für Antiziganismus, anti-schwarzen und anti-asiatischen Rassismus sowie für Queer-Feindlichkeit aufbauen“, erläuterte die nordrhein-westfälische Staatssekretärin für Integration, Gonca Türkeli-Dehnert (CDU), am Sonntag gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
Die Meldestellen sollen in Vereinen und Gemeinden angesiedelt werden, zu denen Betroffene ein besonderes Vertrauen hätten. „So bekommen wir einen genaueren Einblick und können noch zielgerichteter unterstützen“, unterstrich die Politikern. Die Dunkelziffer bei Angriffen auf Moslems sei hoch. Betroffene brächten Übergriffe oder Sachbeschädigungen oftmals nicht zur Anzeige.
Randalierer verwüsten moslemische Gräber
Hintergrund der Ankündigung sind Schändungen moslemischer Gräber, die sich in der Silvester-Nacht auf dem Hauptfriedhof der Stadt Iserlohn ereignet hatten. Wie die örtliche Polizeidienststelle mitteilte, hat der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen.
Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Düsseldorfer Landtag, Thomas Kutschaty, verurteilte am Sonntag die Störung der Totenruhe. „Die Schändung moslemischer Gräber in Iserloh ist an Niedertracht nicht zu überbieten. Wer so etwas tut, will nicht Teil unserer Gesellschaft sein. Die betroffenen Opfer aber sind es. Sie gehören zu uns und NRW. Voller Scham haben wir unsere Solidarität zum Ausdruck gebracht“, twitterte er.
Die Schändung muslimischer Gräber in #Iserlohn ist an Niedertracht nicht zu überbieten. Wer so etwas tut, will nicht Teil unserer Gesellschaft sein. Die betroffenen Opfer aber sind es. Sie gehören zu uns & zu #NRW. Voller Scham haben wir unsere Solidarität zum Ausdruck gebracht. pic.twitter.com/irAFobeIQb
— Thomas Kutschaty (@ThomasKutschaty) January 9, 2022
Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrick Wüst (CDU) kritisierte die Tat scharf. „Die Ehrung unserer Toten gehört zu den wichtigsten Elementen menschlicher Kultur – in jedem Land, in jeder Religion. Umso abscheulicher ist die Schändung moslemischer Gräber in Iserlohn“, mahnte der Politiker. (fw)