KÖLN. Der Plan der Kölner Stadtverwaltung, den Dom aus ihrem Logo zu entfernen, hat Unverständnis und Ärger hervorgerufen. „Erst sprachlos, dann wütend. Man kann den Kölner Dom zeitgemäß ins Logo integrieren oder gibt als PR-Agentur und Stadtverwaltung eine Bankrotterklärung ab“, schrieb der Vize-Vorsitzende der FDP-Fraktion im Bundestag, Alexander Graf Lambsdorff, auf Twitter.
Erst sprachlos, dann wütend. Man kann den @koelner_dom zeitgemäß ins Logo integrieren oder gibt als PR-Agentur und Stadtverwaltung eine Bankrotterklärung ab.
„Emotionslos“? Im Ernst? „Home is where the Dom is and my home Dom is Cologne.“ @koeln #KölnerDomhttps://t.co/LJQcTlo6uB— Alexander Lambsdorff (@Lambsdorff) March 28, 2022
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag, Beatrix von Storch, beklagte in einem Tweet, in Deutschland werde die eigene Kultur freiwillig ausradiert. Das so produzierte Vakuum werde dann von anderen aufgefüllt. Dazu postete sie einen türkischen und eine saudischen Flaggen-Emoji.
#Koeln u Bürgermeisterin Eine-Armlänge-Abstand-Reker streicht Kölner Dom aus dem Stadt-Logo weil „altbacken“. Niemand erobert unser Land. Wir selbst sind es, die unsere Kultur freiwillig ausradieren. Wir produzieren ein Vakuum, das andere dann gerne füllen. 🇹🇷 🇸🇦 #Schande pic.twitter.com/ucuisKAcFF
— Beatrix von Storch (@Beatrix_vStorch) March 28, 2022
Der Präsident der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft, Gerhard Papke, kommentierte das Vorhaben ebenfalls auf Twitter: „Der Beschluß in Köln, den Dom aus dem Logo der Stadt zu entfernen, kann eigentlich nicht überraschen, nachdem man Moscheen kürzlich ausdrücklich den Muezzinruf erlaubt hat.“ Er spielte damit auf eine Entscheidung aus dem vergangenen Jahr an, wonach Moscheen per Muezzinruf in der Stadt zum Gebet rufen dürfen.
Dom stehe nicht für „Dienstleistungscharakter“
Die Stadtverwaltung der Rheinmetropole hatte die Neugestaltung des Logos mit der Auswertung einer Marktanalyse begründet. Demnach hatten die Befragten die bisherige Selbstdarstellung als „altbacken, sperrig und emotionslos“ empfunden, berichtete der Kölner Stadt-Anzeiger.
Laut Stadtverwaltung werde die bisherige Gestaltung „nicht dem Charakter einer lebenswerten, hochattraktiven Metropole im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen gerecht“. Außerdem stehe es nicht für den „zunehmenden Dienstleistungscharakter des städtischen Selbstverständnisses der Verwaltung“.
Köln läßt sich neues Logo 10.000 Euro kosten
Bislang zeigt das Signet der Domstadt neben dem Wappen ein rotes Feld mit der Inschrift „Stadt Köln“, in dem zwei weiße Spitzen die Türme des Wahrzeichens symbolisieren. Im neuen Entwurf verschwinden sie vollständig. Die Entwicklung des neuen Logos habe 10.000 Euro gekostet.
Der Kölner Dom ist die Kathedrale es Erzbistums. Der Bau der gotischen Kirche begann 1248 und wurde 1880 vollendet. Der Dom zählt zum Unesco-Weltkulturerbe und zählt zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. (ag)