BERLIN. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat zu bereits lange durchs Internet kursierenden Vorwürfen gegen Ukrainer Stellung genommen, die angeblich nach Deutschland einreisen, sich Sozialhilfe abholen und wieder zurückfahren. „Wir erleben mittlerweile einen Sozialtourismus dieser Flüchtlinge – nach Deutschland, zurück in die Ukraine, nach Deutschland, zurück in die Ukraine“, sagte Merz dem Sender „Bild TV“. Hier die entsprechende Passage aus dem Interview:
Wird unsere Hilfsbereitschaft missbraucht?
„Wir erleben mittlerweile einen Sozialtourismus dieser Flüchtlinge“, warnt @_FriedrichMerz und verweist auf Ukrainer, die angeblich munter zwischen Deutschland und der Ukraine hin- und herreisen.
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— BILD (@BILD) September 26, 2022
Der Politiker sprach von „einer größeren Zahl“, die sich „dieses System zunutze machen“. Der Oppositionsführer kritisiert: „Da haben wir ein Problem, das wird größer. Wir haben im Frühjahr darauf hingewiesen, daß dieses Problem entstehen konnte.“ Die Bundesregierung habe sich aber „taub gestellt“, sagte Merz.
Lang wirft Merz fehlende Solidarität vor
Die Grünen-Chefin Ricarda Lang warf dem CDU-Chef daraufhin fehlende Solidarität mit der Ukraine vor. Denn diese passe nicht mit Merz‘ Aussagen zusammen. Die Parteivorsitzende sprach von „Menschen, die vor diesem furchtbaren Angriffskrieg fliehen“. Da könne Merz nicht von „Sozialtourismus“ sprechen.
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar sind 1,1 Millionen Menschen aus dem Land nach Deutschland geflüchtet. Sie haben hier sofort und monatlich Anspruch auf Auszahlung der Grundsicherung. (fh)