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Außenpolitik: Wegen Melnyk-Beschimpfung: Elon Musk stoppt Ukraine-Hilfe

Außenpolitik: Wegen Melnyk-Beschimpfung: Elon Musk stoppt Ukraine-Hilfe

Außenpolitik: Wegen Melnyk-Beschimpfung: Elon Musk stoppt Ukraine-Hilfe

Andrij Melnyk: Der Ukrainische Botschafter übergibt sein Amt Foto: picture alliance/dpa | Stefan Puchner
Andrij Melnyk: Der Ukrainische Botschafter übergibt sein Amt Foto: picture alliance/dpa | Stefan Puchner
Andrij Melnyk: Der Ukrainische Botschafter übergibt sein Amt Foto: picture alliance/dpa | Stefan Puchner
Außenpolitik
 

Wegen Melnyk-Beschimpfung: Elon Musk stoppt Ukraine-Hilfe

„Fuck off Elon“: Diese Pöbelei von Melnyk bleibt nicht ohne Folgen. US-Milliardär Elon Musk will die Ukraine nicht mehr mit seinem Internet-Starlink-Netzwerk unterstützen. Dieses spielt laut Experten aber eine wichtige Rolle für die Ukraine.
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WASHINGTON/KIEW/BERLIN. US-Milliardär Elon Musk hat angekündigt, seine Hilfe für die Ukraine zu beenden. Musk hatte dem Land kurz nach der russischen Invasion sein Satelliten-Netzwerk „Starlink“ kostenlos zur Verfügung gestellt, mit dem das Land durch mobile Router weiter mobiles und schnelles Internet erhielt.

Hintergrund der Entscheidung sind offenbar Beleidigungen des Noch-Botschafters der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk. Dieser hatte den Friedensplan von Musk, der unter anderem von der UN beaufsichtigte echte Referenden vorsah und die Krim endgültig zu Rußland geschlagen hätte. Melnyk schrieb dem Tesla-Chef daraufhin er solle sich „verpissen“ („Fuck off“) und niemand in der Ukraine würde noch den „Tesla Dreck“ kaufen wollen.

Problem für die Ukraine

„Wir sind nicht in der Lage, weitere Empfangsanlagen an die Ukraine zu spenden oder die bestehenden Terminals auf unbestimmte Zeit zu finanzieren“, teilte „Starlink“ jüngst laut CNN mit. Die Firma forderte das US-Verteidigungsministerium auf, die laufenden Kosten zu übernehmen.

Musk selbst antwortete einem ukrainischen Journalisten auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, seine Firma folge lediglich den „Empfehlungen“ von Melnyk. Insgesamt beliefen sich die Kosten für das System in diesem Jahr auf rund 120 Millionen Euro. Im kommenden Jahr wären es dann 400 Millionen.

Laut JF-Militärexperte Ferdinand Vogel wäre es „problematisch für die Ukrainer“, sollte das Starlink-Netzwerk ganz ausfallen. Gerade für die Artillerie sei das System „enorm wichtig“, betonte er „Starlink ermöglicht es der Ukraine, durch den Einsatz der GIS-ARTA ihre Batterien breiter gefächert aufzustellen und schneller auf den Feind zu wirken als russischen Batterien.“

Diplomat wurde abberufen

Melnyk wird am Sonnabend das Amt an seinen Nachfolger Oleksij Makejew übergeben. „Ich kehre nach Hause zurück erhobenen Hauptes mit reinem Gewissen und dem Gefühl, meine Pflicht gegenüber der Ukraine erfüllt zu haben“, lobte sich der scheidende Diplomat auf Twitter. Melnyk soll Berichten zufolge eine leitende Funktion im Außenministerium übernehmen.

Er war zunächst ab 2007 als Generalkonsul in Hamburg, dann ab 2015 als Botschafter in Berlin akkreditiert und sorgte öfter durch ausfällige Äußerungen gegenüber deutschen Politikern, aber auch den Deutschen allgemein, für Schlagzeilen.  „Es ist die verdammte Pflicht der deutschen Freunde, endlich etwas zu tun und nicht nur zu reden“, forderte am Beginn des Ukraine-Krieges.

Außer Waffenlieferungen verbat sich Melnyk Angebote aus Deutschland. Als beispielsweise Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) Deutschland eine Vermittlerrolle im russisch-ukrainischen Krieg empfahl, pöbelte Melnyk, die Ukraine stünde dafür, „daß Sie Ihren Kopf in ein Tiefkühlregal stecken, um Ihre heißen Rußland-Fantasien einzufrieren“. (ho/JF)

Andrij Melnyk: Der Ukrainische Botschafter übergibt sein Amt Foto: picture alliance/dpa | Stefan Puchner
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