FREIBURG. Die Stadt Freiburg hat angekündigt, in allen Behörden eine neue gendergerechte Sprachregelung einzuführen. „Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, Geschlecht, geschlechtlicher Identität, Alter, Hautfarbe, Religion, sexuellen Orientierung oder Behinderung sind bei uns willkommen. Vielfalt. Dafür stehen wir. Und das (a) im Job-Titel“, teilte das Rathaus am Donnerstag mit.
Vielfalt sei mehr als nur die Frage nach dem Geschlecht eines Menschen. Deshalb gehe die Verwaltung zukünftig neue Wege bei der Ausformulierung von Stellenausschreibungen. Statt Männern, Frauen und „Diversen“ werden Stellen nunmehr einfach „allen“ Menschen angeboten, was mit einem „(a)“ abgekürzt wird.
„Zu einer bunten Stadt gehört auch eine bunte Stadtverwaltung“
Freiburgs parteiloser Oberbürgermeister, Martin Horn, lobte die neue Sprachpolitik der Stadt. „Die unzähligen, individuellen Unterschiede einer vielfältigen Gesellschaft sind eine Bereicherung und sollen nicht nur mitgedacht, sondern offensiv von uns eingeworben werden. Zu einer bunten Stadt gehört auch eine bunte Stadtverwaltung.“ Durch das „(a)“ wolle man auch Menschen erreichen, die sich nicht für den öffentlichen Dienst interessieren.
Außerdem kündigte die Universitätsstadt mit, in Zukunft nur noch die weibliche Berufsbezeichnung bei Stellenannoncen zu verwenden. „Immer noch dominiert die männliche Form in deutschen Stellenanzeigen. Die Stadtverwaltung geht auch hier als Wegbereiterin einen überzeugenden Schritt nach vorne und schreibt künftig den Jobtitel nur noch in der weiblichen Form.“
Als Beispiel nannte die Stadtverwaltung eine Ausschreibung für eine „Vermessungstechnikerin (a)“. Seit 2018 nutzt die Stadtverwaltung bereits „diversitätskonforme“ Anreden. Die neue Sprachregelung solle ab Ende Januar gelten.
In der Vergangenheit haben deutsche Städte immer wieder unterschiedliche Sprachregelungen in Kraft gesetzt, um sexuelle Minderheiten zu berücksichtigen. (fw)