BERLIN. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich angesichts steigender Migration alarmiert gezeigt. Diese habe über die Balkan-Route wieder deutlich zugenommen. Demnach reisten viele Migranten verstärkt über Serbien nach Deutschland ein, auch über den Flughafen in Belgrad, sagte die Sozialdemokratin der Welt am Dienstag. Sie habe „einen Hilferuf“ aus Sachsen vom dortigen Innenminister Armin Schuster (SPD) erhalten. In dem Bundesland kommen ihm zufolge im Grenzgebiet aktuell viele Einwanderer an, Schuster nannte „stark steigende Flüchtlingszahlen“.
„Wir sehen verstärkte Migration über Tschechien, über Österreich – auch nach Deutschland“, unterstrich Faeser. Sie habe mit ihren Amtskollegen schon darüber gesprochen, was gegen die Zuwanderungswelle getan werden könne. Ihr Ministerium beobachte das Problem bereits seit zwei Wochen und suche nun nach Handlungslösungen.
Faeser kündigt Gespräche zu Migration an
Der Bund beteilige sich durch bundeseigene Immobilien an der Unterbringung der Migranten. „Wir haben bislang noch ausreichend Kapazitäten, aber es ist sehr knapp“, teilte die Ministerin mit. Deswegen habe Faeser die kommunalen Spitzenverbände in ihr Haus eingeladen, um über das weitere Vorgehen zu sprechen.
Zudem kündigte die Innenministerin Gespräche mit der serbischen Regierung an. Über die so genannte Balkan-Route kommen verstärkt seit der Flüchtlingswelle 2015 größere Migrantenströme nach Deutschland. Zuletzt meldeten die Bundespolizei und die EU-Grenzschutzagentur Frontex einen erhöhten Anstieg illegaler Einreisen in die Bundesrepublik. (ab)