MESEBERG. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat vor leeren Bundeswehr-Beständen wegen der Waffenlieferungen an die Ukraine gewarnt. „Ich muß zugeben, da kommen wir an die Grenzen dessen, was wir aus der Bundeswehr abgeben können“, sagte sie am Dienstag während der Kabinettsklausur in Meseberg laut einem Bericht der Welt.
Die Ministerin erkenne kaum noch Spielraum, Waffen aus deutschen Beständen der ukrainischen Regierung zur Verfügung stellen zu können. Vor allem nicht, wenn die Bundeswehr weiterhin die Landesverteidigung gewährleisten solle. Ebenso müsse Deutschland auch innerhalb der Nato handlungsfähig bleiben, betonte Lambrecht.
Ringtausch mit Griechenland geplant
Sie kündigte zudem eine „baldige Einigung“ mit der griechischen Regierung über einen Ringtausch an. Bei solch einem Ringtausch bietet Berlin verbündeten Ländern eigene Panzer an, die Länder liefern dann im Gegenzug Panzer sowjetischer Bauart an die ukrainische Armee, die mit deren Bedienung vertraut ist.
Griechenland verfügt noch über in der Sowjetunion produzierte Schützenpanzer vom Typ BMP-1, wie die „Tagesschau“ berichtet hatte. Sollten die aktuellen Gespräche mit Athen erfolgreich verlaufen, könnte das Land diese in die Ukraine liefern.
Deutsche Panzerhaubitzen sollen Kiew helfen
Die Bundeswehr hatte in den vergangenen Monaten unter anderem mehrere Panzerhaubitzen sowie Mehrfachraketenwerfer an Kiew abgegeben, um den Abwehrkampf gegen Rußland zu unterstützen.
Unterdessen verlangte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), weiteres Kriegsgerät aus Beständen der Bundeswehr an das osteuropäische Land abzutreten. Darunter Marder-Schützenpanzer, die für die Bundeswehr nachproduziert werden sollen. (ab)