WIESBADEN. Deutschland verliert in den kommenden 15 Jahren rund 30 Prozent der Erwerbstätigen. Laut dem Statistischen Bundesamt werden bis zum Jahr 2036 die geburtenstarken Jahrgänge der „Babyboomer-Generation“ in Rente gegangen sein. Bis dahin werden die zahlenmäßig stärksten Jahrgänge, geboren zwischen 1957 und 1969, im Ruhestand sein, so die Prognose der Bundesbehörde. Insgesamt geht es dabei um rund 13 Millionen Menschen.
Diese Werte ergäben sich aus dem Mikrozensus, also der Bevölkerungs- und Haushaltszählung, die im vergangenen Jahr veranlaßt worden war. Betrachte man die Bevölkerung zwischen 15 und 79 Jahren, aufgeteilt nach Fünfjahres-Altersgruppen, zeige sich, daß ältere Bevölkerungsgruppen durchgehend mehr Erwerbspersonen umfassen als die jüngeren Altersgruppen, teilen die Statistiker mit. „Auch die noch relativ große Gruppe der 30- bis 34jährigen reicht im Umfang der Erwerbspersonen nicht mehr an die älteren der Babyboomer heran. Mit dem Ausscheiden der Babyboomer geht dem Arbeitsmarkt eine große Zahl an Erwerbspersonen verloren.“ In 15 Jahren sei eine solche Entwicklung unumkehrbar erreicht.
Die Wiesbadener Statistiker betonen die Rolle von Frauen bei der Erwerbsbeteiligung. Diese seien immer noch unterrepräsentiert. „Die Erwerbsbeteiligung von Frauen war 2021 über alle Altersgruppen hinweg merklich geringer als die der Männer.“ Eine größere Teilnahme und „Aktivierung“ weiblicher Arbeitskräfte am Arbeitsmarkt könnte den Personalmangel lindern helfen, schlägt das Statistische Bundesamt vor. (ab)