BERLIN. Die Berliner Polizei hat angekündigt, ihren „Kalender der Vielfalt“ 2022 zu überarbeiten. Zuvor war Kritik laut geworden, weil er auch den israelfeindlichen Al-Kuds-Tag enthielt. „Das war ein Fehler, der nicht hätte passieren dürfen“, sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz am Montag der Berliner Zeitung.
In dem Kalender seien neben wichtigen Gedenk- und Feiertagen auch einsatzrelevante Tage verzeichnet. Zu diesen gehöre auch der Al-Kuds-Tag. Künftig würden die beiden Kategorien in zwei getrennten Kalendern geführt.
Auf der behördeninternen Termintafel hatte die Berliner Polizei den vom iranischen Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Chomeini ausgerufenen Tag in einer Reihe mit Weihnachten, dem jüdischen Neujahrsfest oder dem hinduistischen Lichterfest aufgelistet.
AfD: Haßveranstaltungen nicht positiv hervorheben
Beim Al-Kuds-Marsch in der Hauptstadt waren in den vergangenen Jahren immer wieder antisemitische und islamistische Parolen skandiert worden. Der Al-Kuds-Tag wird jährlich am letzten Freitag des moslemischen Fastenmonats Ramadan begangen. In den vergangenen zwei Jahren fiel die Kundgebung aus. Ob sie in diesem Jahr stattfindet, ist bislang noch offen.
„Allein die Herausgabe eines ‘Kalenders der Vielfalt’ durch die Polizei ist eine schwer erträgliche Instrumentalisierung der Polizeibehörde für eine dubiose Vielfaltsideologie“, kritisierte der Berliner AfD-Abgeordnete Karsten Woldeit. Es sei vollkommen indiskutabel, „Haßveranstaltungen“ wie den Al-Kuds-Tag positiv hervorzuheben. (zit)