Landtagswahl: AfD in Thüringen erstmals stärkste Kraft in Umfrage

Die Landeschefs der Thüringer AfD, Stefan Möller (links) und Björn Höcke Foto: picture alliance/ arifoto UG / dpa

Landtagswahl

AfD in Thüringen erstmals stärkste Kraft in Umfrage

Wenn am Sonntag in Thüringen gewählt würde, wäre die AfD stärkste Kraft. Bei einer repräsentativen Meinungsumfrage in dem Bundesland verdrängt sie erstmals die Linkspartei von Platz eins.

ERFURT. Die AfD in Thüringen liegt bei einer Wahlumfrage erstmals auf Platz eins. Demnach erhielte die Partei rund 24 Prozent der Stimmen, wenn am Sonntag der Landtag gewählt würde. Das hat eine repräsentative Erhebung des Meinungsforschungsinstituts infratest-dimap im Auftrag des MDR ergeben.

Damit würde die AfD die Linkspartei als stärkste Kraft ablösen. Diese kommt bei der Umfrage auf 23 Prozent. An dritter Stelle liegt die CDU mit 19 Prozent.

Auf dem vierten Rang folgen die Sozialdemokraten mit 15 Prozent. Für die FDP würden laut der Umfrage sieben Prozent der Thüringer stimmen. Die Grünen müßten mit fünf Prozent um den Einzug bangen.

Regierungskoalition hätte abermals keine Mehrheit

Die derzeitige Minderheitsregierung aus Linkspartei, SPD und Grünen hätte auch bei diesem Ergebnis keine Mehrheit. Auch für ein Bündnis aus CDU, SPD, FDP und Grüne würden die Stimmen nicht ausreichen.

In der Erhebung zufolge sind rund 43 Prozent der Bürger zufrieden oder sehr zufrieden mit der Arbeit der Regierung in Erfurt. Das ist der schlechteste Wert seit der Landtagswahl 2019.

FDP und AfD mit Regierungsarbeit in Erfurt unzufrieden

Das beste Zeugnis stellen ihr Anhänger aus den eigenen Reihen aus. So sind 78 Prozent der Linkspartei-Wähler, 68 Prozent der SPD-Anhänger und 64 Prozent der Grünen-Sympathisanten zufrieden mit der Arbeit der Landesregierung.

Bei CDU-Wählern trifft dies auf 63 Prozent zu. Unter FDP- und AfD-Anhängern erhält die rot-rot-grüne Koalition hingegen mehrheitlich Kritik.

AfD in Sachsen-Anhalt auf Platz zwei

Bei einer aktuellen Wahlumfrage von infratest-dimap in Sachsen-Anhalt ist die AfD mit 20 Prozent zweitstärkste Kraft. Auf Platz eins liegt dort die CDU mit 33 Prozent. An dritter Stelle folgt die SPD mit 16 Prozent.

Die Linkspartei kommt nach derzeitigem Stand in dem Bundesland auf elf Prozent. Grüne und FDP liegen bei sechs beziehungsweise fünf Prozent.

SPD im Saarland stärkste Kraft

Die nächste Landtagswahl in Deutschland ist Ende März im Saarland. Dort steht die AfD aktuell bei 7,5 Prozent. Stärkste Kraft wäre derzeit die SPD mit 36 Prozent. Die CDU liegt bei 30,7 Prozent.

Die Grünen kommen nach jetzigem Stand auf 6,5 Prozent. Darauf folgt die FDP mit 6,2 Prozent. Der Linkspartei würde der Einzug in den Landtag den Ergebnissen der Umfrage zufolge mit 5,3 Prozent gelingen. Die Freien Wähler würden diesen mit 3,9 Prozent hingegen verpassen. (zit)

Kommentare anzeigen

Kommentare

Peter Kunze sagt:

25. Februar 2022 um 18:44 Uhr

Die „Oligarchen der SPD,CDU; Grüne und FDP müssen weg .die Selbstbediener aus den Staats und Steuerkassen !
Dann wird es einen Neuanfang der Demokratie in der Bundesrepublik beginnen .
Was Adenauer über Jahre aufgebaut hat ,wurde von diese Parteien zu einem Trümmerhaufen verwandelt .
Und jetzt erst recht wenn die Genossen mit breiten Grinsen und zugekniffenen Augen von Demokratie reden , aber Banken (Warburg-Bank.Hamburg) mit knapp 50 Millionen belohnen ..Scholz und weitere Genossen der SPD !
Leo Naphta sagt:

25. Februar 2022 um 10:40 Uhr

Liebe Frau Spieth, das haben Sie sehr treffend ausgedrückt.
Es gibt ja den Ausdruck der Chimäre, das ist ein Trugbild. Das Trugbild der Propaganda gegen Herrn Höcke war so wirkungsvoll oft wiederholt worden, daß auch manche Leser hier das geglaubt haben. Wenn in Hamburg knapp über 5 Prozent erreicht werden und in Thüringen über 20 Prozent, dann wurde hier trotzdem der Singsang von Herrn Höcke als schädlichem Faktor endlos wiederholt.
Früher wußten wir, was es bedeutet, wenn die Propagandapresse über Jemanden stets herzieht: das bedeutete, daß der Mann – oder die Frau – besondere Qualitäten hatte.
So ist es auch bei Herrn Höcke. Wer ihn einmal reden gehört hat, wird das vielleicht verstehen.
1. Gottfried Hermann Spieth sagt:
  
  25. Februar 2022 um 13:07 Uhr
  
  Klar, Herr Höcke hat auch Schwachstellen, und nicht wenige. Aber das Positive an ihm überwiegt. Und gut, lieber Leo Naphta, dass Sie positiv denken und endlich mal den bürgerlichen Ring des Schämens und Schweigens brechen. Das deutsche Bürgertum ist gelähmt, weil man ihm diesen entsetzlichen Horror vor der politischen Rechten eingeimpft hat. Diese geistige Impfkampagne läuft seit Mitte der 1960er Jahre. Seither werden Rechtsparteien, egal welche, verteufelt. Ich habe im Nachlass der Eltern alte Briefe gefunden aus bischöflicher Hand. Die beiden damaligen Landesbischöfe von Baden und Württemberg, Hans-Wolfgang Heidland und Erich Eichele, honorige bürgerlich-konservative Gestalten (Heidland sogar früherer Militärpfarrer bei der Wehrmacht), hatten 1968 nichts Besseres zu tun, als in einem Rundschreiben alle badischen und württembergischen Pfarrer zu animieren, von der Kanzel herab vor der NPD zu warnen. Zum Teil mit denselben Worten, wie jetzt wieder von Politik & Kirche „gegen rechts“ gekämpft wird. Da stimmt doch etwas nicht. Da wird im Hintergrund etwas orchestriert. Und deshalb haben es Sozialpatrioten in der AfD so schwer. Sie kämpfen gegen Windmühlen.
Peter Kunze sagt:

25. Februar 2022 um 10:25 Uhr

Und mich und die ganze Familie hat die AfD als Wähler und Befürworter dazu gewonnen .
die Politoligarchen der SPD ,CDU und Grünen müssen weg .
Unsere Stimme gehört unseren Staat der Bundesrepublik Deutschland !
Gottfried Hermann Spieth sagt:

25. Februar 2022 um 7:14 Uhr

Interessant: Diese Umfrage ist trotz des Höcke-Faktors zustande gekommen. Dieser Mann wird in seinem Bundesland offenbar nicht als jener Bösewicht wahrgenommen, als der er bundesweit dargestellt und von breiten bürgerlichen Kreisen wahrgenommen wird. Die Rolle eines rechtsradikalen Politclowns spielt Bernd alias Björn allem Anschein nach nur in den Köpfen westdeutsch sozialisierter Leute. Das is ein Narrativ, das gedanklich und vorstellungsmäßig in den Wolken schwebt, aber mit der Thüringer Realität wenig bis nichts zu tun hat. Die Wirklichkeit vor Ort sieht erheblich anders aus, als Diskussionsrunden im Staats-Fernsehen suggerieren, in denen der nicht anwesende Höcke die Rolle des Leibhaftigen zu spielen hat. Das deckt sich mit meinen Gesprächen bei Erfurter Gastgebern: Gerade von „ganz normalen“ Thüringer Bürgern wird Höcke als etwas randständiger, ansonsten „ganz normaler“ Politiker wahrgenommen. Die viel beschworene „Brandmauer aller Demokraten gegen rechts“ ist eine zivilreligiöse Wunschvorstellung. Rechte Gedanken sind also nicht per se ketzerisch, sondern durchaus im deutschen Volk verankert. Wie man auch an der vielfach geäuserten Sympathie für Wladimir Putin ablesen kann.
1. HvH100 sagt:
  
  25. Februar 2022 um 10:23 Uhr
  
  Guten Tag Frau Spieth,
  
  selbstverständlich haben die wenig talentierten und erfolglosen AfD Politiker und der AfD Bundesvorstand Björn Höcke schon frühzeitig als größten Rivalen identifiziert und wollten ihn rechtzeitig ausschalten. Das ist ihnen nicht gelungen, weil Björn Höcke konstruktive Sachpolitik in seinem LV leistet. Das wird auch vom Wähler honoriert, was ihm jedoch noch offenere Aggression und Diskriminierung seiner Rivalen einträgt.
  
  So bleibt auch der LV Thüringen bei dem aktuellen bundesweiten Aktionstag „Bleib gesund“ außen vor. Vermutlich wird der amtierende AfD BV bei nächsten Bundesparteitag versuchen Björn Höcke durch die Nominierung von Erika Steinbach zu verhindern. Aber das weiß Björn Höcke natürlich längst. Es ist somit besser erster AfD Ministerpräsident in Thüringen zu werden und dann in die Bundespolitik zu wechseln.
  
  Viele Grüsse
  
  HvH
  1. Gottfried Hermann Spieth sagt:
    
    25. Februar 2022 um 12:54 Uhr
    
    Lieber HvH 100, ich freue mich über Ihr produktives Signal. Aber Ihr letzter Abschnitt war doch woh ironisch gemeint? Höcke als thüringischer MP ? Wie soll das zugehen? Da fresse ich einen Besen. Da müssten ja die beiden bürgerlichen Mitte-Links-Parteien einen Umfaller Richtung rechts machen. Das wäre die erneute Umkehrung der Causa Kemmerich, dieses Mal dann wirklich Richtung AfD. So wünschenswert das theoretisch wäre – ich halte das im Rahmen des derzeitigen Koordinatensystems für ausgeschlossen. Bevor das passiert, wird seitens der tongebenden Berliner Kreise alles Denkbare und Undenkbare versucht (einschließlich Instrumentalisierung von Notstandsgesetzen), nur um dieses (aus ihrer Sicht) Horror-Szenario zu verhindern.
Peter Ehrlich sagt:

24. Februar 2022 um 19:58 Uhr

Das ist ja mal eine gute Nachricht in Zeiten nur schlechter Nachrichten, die wir zur Zeit erleben.
neuleipziger sagt:

24. Februar 2022 um 18:11 Uhr

Wie war das nochmal? Wann sollten Neuwahlen in Thüringen stattfinden? Die Wähler in Thüringen wurden belogen!! Wie kann man so noch 3 Jahre regieren?
1. Peter Ehrlich sagt:
  
  24. Februar 2022 um 19:56 Uhr
  
  Auf Grund der Wahlhilfe 2020 von Merkel aus Afrika ist das möglich. Leider.
2. Christian_Steinhart sagt:
  
  24. Februar 2022 um 22:19 Uhr
  
  Offiziell wurden die versprochenen Neuwahlen wegen Corona ausgesetzt , inoffiziell wird es sie erst geben wen die Mitteldeutschen die „Demokratie “ verstanden haben !
  1. Peter Ehrlich sagt:
    
    25. Februar 2022 um 0:20 Uhr
    
    Die Mitteldeutschen werden die Demokratie vermutlich schon verstanden haben. Davon bin ich überzeugt. Aber Ramelow mit seinem roten Anhang der Mauermörderpartei „Die Linke“ natürlich nicht. Hier liegt das Problem. In Deutschland wird Demokratie offentsichtlich nur noch simuliert. Denn sonst hätte schon längst eine Neuwahl stattwinden müssen.
  2. Reiner sagt:
    
    25. Februar 2022 um 11:16 Uhr
    
    Auf ferngelenkte Demokratie und betreutes denken,können die Menschen der östlichen Bundesländer,die in den Dreck gezogen werden (das sog. „Pack“ ) verzichten.