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Bernd Zimniok, Demografie, Massenmigration

Minister Heiko Maas: „Wokeness“: Auswärtiges Amt soll „an der Spitze der Bewegung sein“

Minister Heiko Maas: „Wokeness“: Auswärtiges Amt soll „an der Spitze der Bewegung sein“

Minister Heiko Maas: „Wokeness“: Auswärtiges Amt soll „an der Spitze der Bewegung sein“

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD): Auswärtiges Amt soll „so divers wie möglich sein“
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD): Auswärtiges Amt soll „so divers wie möglich sein“
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD): Auswärtiges Amt soll „so divers wie möglich sein“ Foto: picture alliance/dpa/POOL AFP | Tobias Schwarz
Minister Heiko Maas
 

„Wokeness“: Auswärtiges Amt soll „an der Spitze der Bewegung sein“

Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes werden in einem internen Magazin dazu aufgefordert, „woke“ zu werden. Außerdem brauche es Quoten für Frauen und Personen mit ausländischen Wurzeln. Minister Heiko Maas lobt dies ausdrücklich: Sein Ministerium solle „an der Spitze der Bewegung sein“.
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BERLIN. Außenminister Heiko Maas (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, sein Ministerium „diverser“ zu machen. Die gesamte öffentliche Verwaltung, aber insbesondere das Auswärtige Amt als Deutschlands Vertretung in der Welt, müsse sich überlegen, „wie sich das Personal zusammensetzt“, sagte er im TV-Sender Welt.

Natürlich solle sein Ministerium „so divers wie möglich sein, zwischen Frauen und Männern, zwischen denjenigen, die Zeit im Ausland verbracht haben, die irgendwann zu uns kommen“, ergänzte Maas. Mit Blick auf „die Entwicklung in der Privatwirtschaft, bei modernen Unternehmen“, sei „durchaus einiges möglich“. Das Auswärtige Amt solle „an der Spitze der Bewegung sein und das versuchen wir auch“.

„Blaß & männlich“: Ein „Alarmsignal auch für uns“

Zuvor hatte die Bild-Zeitung als erstes darüber berichtet, daß in der Juni-Ausgabe des Mitarbeitermagazins des Ministeriums, „InternAA“, Mitarbeiter dazu aufgefordert werden, „woke“ zu werden. Das Magazin liegt auch der JUNGEN FREIHEIT vor. In einem Artikel darin heißt es: Arbeiten wie im US-Außenministerium zu viele „weiße Männer“, entspreche das einem „pale & male“-Phänomen („blaß & männlich“). Das sei ein „Alarmsignal auch für uns“.

„Zentraler Erfolgsfaktor“ für das Auswärtige Amt sei „jede/r Einzelne von uns“. Doch „unsere persönlichen (Er)lebenshorizonte nicht berührende Diversitätsfragen, Framings wie ‘Man wird ja wohl mal sagen dürfen, daß …’ bis hin zu leider immer noch zu findenden stereotyp-pauschalisierenden (das heißt rassistischen) Lebensbedingungsberichten sind ein Weckruf an uns alle, problembewußt (‘woke’) zu sein, das heißt, Diversitätsempathie zu entwickeln“.

Autor fordert Quoten für Personen mit Migrationshintergrund

Weiter heißt es: „Wir sollten nicht wie das jüngst eröffnete Humboldt-Forum vielfältiges Miteinander proklamieren und uns dann mit post-imperialer Fassade und Kuppelkreuz dabei selbst widersprechen.“ Die Mitarbeiter sollten mitmachen, „all das zu benennen, was dem im Wege steht, damit wir diesem Anspruch gerecht werden können“.

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In einem anderen Artikel wird dazu aufgerufen, bei Auswahlverfahren genauer auf das Geschlecht oder die Herkunft zu achten. „In der Auswahlkommission braucht es Diversitätsbeauftragte. Ziel sollte sein, in allen Laufbahnen (ausdrücklich auch in den höheren Laufbahnen) bei gleicher Eignung bevorzugt Menschen mit Migrationsgeschichte einzustellen. Und das so lange, bis der Anteil dieser Menschen in allen Laufbahnen im AA auf dem gleichen Niveau liegt wie in der deutschen Gesellschaft. Dasselbe gilt übrigens auch für Ostdeutsche und für Frauen.“

Im Editorial ist von „Critical Whiteness“ die Rede. Kritiker dieser Theorie sehen darin die intellektuelle Legitimation für anti-weißen Rassismus. „Die Natur lehrt uns, daß diverse Ökosysteme am Ende immer resistenter sind als Monokulturen und Leben ohne Veränderung nicht denkbar ist.“  In einem weiteren Beitrag wird erklärt, wie „divers“ das Außenministerium heute sei. Eine andere Autorin plädiert dafür, das Auswärtige Amt brauche einen „intersektionalen Ansatz“. Dieses Konzept beruhe darauf, „daß Menschen ganzheitlich mit all ihren Facetten betrachtet werden und daß verschiedene Diskriminierungsfaktoren einander potenzieren können“.

Politologe vergleicht „Wokeness“ mit neuer Religion

Der Professor für Politikwissenschaft am Birkbeck College der University of London, Eric Kaufmann, bezeichnete „Wokeness“ in einem Gastbeitrag für die JUNGEN FREIHEIT vor kurzem als die mittlerweile „dominierende Ideologie in allen westlichen Institutionen“. Der Begriff meine die „Sakralisierung von historisch marginalisierten Rassen-, Geschlechts- und sexuellen Identitätsgruppen“. In der „Wokeness“-Weltanschauung dienten „rassische und sexuelle Minderheiten neben Frauen als heilige Totems, die nicht beleidigt werden dürfen“.

„Woke“ Ideologen verhielten sich wie Theologen. „Sie lesen in den Köpfen der geheiligten Minderheitengruppen und fragen: ‘Was würde das sensibelste Mitglied einer historisch marginalisierten Gruppe wohl denken?’ Wenn sie spüren, daß eine imaginäre Minderheit beleidigt sein könnte, erlassen sie ein theologisches Dekret gegen den Ketzer, der gegen den ‘woken‘ Moralcode verstoßen hat und versuchen, die Gläubigen aus der Onlinewelt hinter ihrem Kreuzzug zu versammeln.“ Wer die Totems beleidigt, werde öffentlich fertiggemacht.

Daß das Auswärtige Amt „diverser“ werden soll, ging bereits aus dem „Maßnahmenkatalog des Kabinettausschusses zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus“ hervor. Unter Punkt 28 heißt es: „Diversitätsstrategie in der Auswärtigen Kultur-und Bildungspolitik: Teilhabe und Diversität als dauerhafte Kern-und Querschnittsaufgabe der Auswärtigen Kultur-und Bildungspolitik.“ Für die 89 Vorhaben hatte die Bundesregierung eine Milliarde Euro für vier Jahre veranschlagt. (ls)

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD): Auswärtiges Amt soll „so divers wie möglich sein“ Foto: picture alliance/dpa/POOL AFP | Tobias Schwarz
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