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Wiederaufbau: Kreuz auf Berliner Stadtschloß sorgt für Kritik

Wiederaufbau: Kreuz auf Berliner Stadtschloß sorgt für Kritik

Wiederaufbau: Kreuz auf Berliner Stadtschloß sorgt für Kritik

Kreuz auf der Kuppel des wiedererrichteten Berliner Schlosses Foto: imago images / Christian Spicker
Wiederaufbau
 

Kreuz auf Berliner Stadtschloß sorgt für Kritik

Trotz scharfer Kritik krönt in Berlin nun wieder ein christliches Kreuz die Kuppel des rekonstruierten Berliner Stadtschlosses. Auch eine Inschrift, laut der nur derjenige sein Heil finden könne, der sich zum Christentum bekenne, erhitzt die Gemüter.
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BERLIN. Trotz scharfer Kritik krönt in Berlin nun wieder ein christliches Kreuz die Kuppel des rekonstruierten Berliner Stadtschlosses. Die sogenannte Laterne samt Kreuz, die von der Witwe des Otto-Versandhauschefs gespendet wurde, wurde am Freitag mit einem Kran auf die Kuppel gehoben.

Etwas darunter befindet sich auch wieder ein blaues Spruchband mit der Inschrift: „Es ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes des Vaters. Daß in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.“ Der Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. hatte beides 1854 anbringen lassen.

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Kreuz und Inschrift sorgen nun für Kritik. Jens Bisky nannte die Wiedererrichtung des Kreuzes in der Süddeutschen Zeitung einen „Mißgriff“ und schrieb von einer „unmöglichen Inschrift“.

FAZ: Kreuz vergiftet Atmosphäre um Weltkulturenmuseum

Andreas Kilb kritisierte in der FAZ den angeblichen „absoluten christlichen Herrschaftsanspruch“, den Kreuz und Inschrift symbolisierten. Beides „vergiftet die ohnehin ideologisch aufgeladene Atmosphäre um das Weltkulturenmuseum des Bundes erst recht“, das im rekonstruierten Stadtschloß künftig untergebracht sein soll.

Die Verantwortlichen des Wiederaufbaus beeilten sich, in einer Pressemitteilung die Kritik an dem Projekt zu entkräften. Der Generalintendant des Humboldt Forums, Hartmut Dorgerloh, betonte, es verstehe sich von selbst, „daß wir uns von jeglichen Macht-, Alleingültigkeits- oder gar Herrschaftsansprüchen distanzieren, die aus diesen Zeichen oder Inschriften abgeleitet werden können“.

Das Berliner Schloß geht auf Kurfürst Friedrich II. zurück, der 1443 den Grundstein legen ließ. Unter Kurfürst Friedrich III. wurde es im 17. Jahrhundert zur Königsresidenz ausgebaut. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt, ließ die DDR-Führung 1950 die Ruine sprengen.

2013 fand die Grundsteinlegung für den Wiederaufbau statt. Für September dieses Jahres war die Eröffnung des Humboldt-Forums geplant, die aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden mußte. (krk)

Kreuz auf der Kuppel des wiedererrichteten Berliner Schlosses Foto: imago images / Christian Spicker
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