BERLIN. Nach dem Anschlag auf Bundeswehrsoldaten in Mali hat der Bund Deutscher Einsatzveteranen die Anschaffung von Kampfdrohnen und Transporthubschraubern gefordert. „Unsere Soldaten bekommen bei Auslandseinsätzen nicht den optimalen Schutz. Bereits vor Wochen wurde mit Blick auf Mali ein Mangel an Transporthubschraubern bemängelt, um die Rettungskette zu schließen“, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Bernhard Drescher, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Er ergänzte: „Wenn die Bundestagsabgeordneten für einen Auslandseinsatz der Bundeswehr stimmen, dann müssen sie auch für die entsprechenden Schutzmaßnahmen stimmen – und zwar ohne Einschränkungen. Das gilt nicht nur für Hubschrauber, sondern auch für bewaffnete Drohnen.“ Alles andere sei halbherzig.
Bundesregierung streitet über Kampfdrohnen
Zur Evakuierung der zwölf verletzten Bundeswehrsoldaten und eines belgischen Soldaten am Freitag sei neben einem Hubschrauber der Vereinten Nationen und einem französischen auch ein ziviler Hubschrauber eingesetzt worden. Dieser habe aber aus Sicherheitsgründen 50 Kilometer vom Anschlagsort landen müssen. „Ein Transport von 50 Kilometern über Land bedeutet in einem Land wie Mali 50 Kilometer Risiko“, kommentierte Drescher.
Die Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD konnte sich bislang nicht auf die Anschaffung von Kampfdrohnen einigen. Die Sozialdemokraten blockierten zuletzt ein entsprechendes Ansinnen der Unionsparteien und begründeten das mit zusätzlichem Gesprächsbedarf. Dafür waren sie von Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) kritisiert worden. (ag)