BERLIN. Bis zum heutigen Dienstag, den 13. Juli, haben die Bürger in Deutschland für die Steuern und Sozialabgaben an den Staat gearbeitet. Damit liegt der sogenannte Steuerzahlergedenktag für einen Durchschnittshaushalt in diesem Jahr vier Tage später als im Vorjahr, hat der Bund der Steuerzahler (BdSt) errechnet.
BdSt-Präsident Reiner Holznagel kommentierte gegenüber der Welt: „Selbstverständlich hat niemand bis dato umsonst gearbeitet. Dennoch wollen wir deutlich machen, wie viel die Menschen leisten, um ihre Verpflichtungen gegenüber den Finanzämtern, der Arbeitslosenversicherung, den Renten- und Krankenkassen sowie dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und dem Erneuerbare-Energien-Gesetz zu erfüllen.“
Derzeit gingen von jedem erarbeiteten Euro im Schnitt knapp 53 Cent an den Staat. Holznagel betonte: „Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Wir treten für einen Staat ein, der solide finanziert ist.“ Doch die Probleme bei der Maskenbeschaffung und der Einrichtung von Impfzentren haben in der Corona-Krise gezeigt, daß „zu viel Geld für zu wenig Leistung ausgegeben“ werde.
Laschet ist gegen Steuersenkungen
Holznagel plädierte für eine Änderung des Einkommenssteuertarifs. „Die Mitte ist im Durchschnitt sehr hoch belastet.“
Am Wochenende hatte sich der Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) im ARD-„Sommerinterview“ gegen Steuererleichterungen ausgesprochen. Zugleich aber weitere Erhöhungen ausgeschlossen Der ehemalige Unionsfraktions-Chef Friedrich Merz (CDU) relativierte die Aussagen am Montag im Deutschlandfunk. Trotz der angespannten Haushaltslage könne langfristig nicht auf Steuersenkungen verzichtet werden. (ag)