BERLIN. Linksextremisten haben am Mittwoch vormittag in der Nähe des teilbesetzten Hauses Rigaer Straße 94 Barrikaden angezündet und Polizisten attackiert. Nach Angaben von Reportern brennen zwei Barrikaden in dem Berliner Stadtteil Friedrichshain. Auf einem Video ist zu sehen, wie Polizisten in Deckung gehen müssen, weil sie von schwarz vermummten Personen mit Steinen angegriffen werden.
Steinwürfe auf Polizisten, die sich an die Barrikade gewagt hatten #Rigaer94 pic.twitter.com/JgTQpQg4sZ
— Erik Peter (@retep_kire) June 16, 2021
Es soll sich um 40 bis 50 Angreifer handeln. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schrieb eine Gruppe namens „Friedel 54-Kollektiv“ am Mittwoch: „Die Verteidigung der Rigaer 94 hat begonnen. Dem Angriff der Bullen durch Errichtung einer Roten Zone ist durch die Errichtung einer autonomen Zone zuvorgekommen! Kommt jetzt in den Nordkiez!“
Fotos unserer Reporterin von vor Ort #b1606 #Rigaer94 pic.twitter.com/PbLprUgfYE
— Junge Freiheit (@Junge_Freiheit) June 16, 2021
Laut RBB wurden rund 60 Beamte verletzt. Die Polizei war mit einem Wasserwerfer und einem Räumpanzer vor Ort.
Räumpanzer durchbricht Barrikade in der Rigaer Straße pic.twitter.com/8xF1CFYpK7
— Erik Peter (@retep_kire) June 16, 2021
An der Rigaer Straße sind jetzt der Wasserwerfer und Räumpanzer im Einsatz. @welt pic.twitter.com/27xkHdaLqu
— Alexander Dinger (@AlexanderDinger) June 16, 2021
11:21 Heute ist unser Tag!
++Gegen die #RoteZone94
●One Struggle! ●One Fight!#b1606 Für die #Rigaer94 Für das Leben! #Nordkiez #b1506 #b1706 #b1806 #Dorfplatz pic.twitter.com/L2HXpcSWVF— Nordkiez75 (@Nordkiez75) June 16, 2021
Eine Augenzeugin schilderte der JF, die Linksextremen hätten die Barrikaden blitzschnell aufgebaut. Bis die Polizei gekommen sei, habe es aber ungewöhnlich lang gedauert.
Polizei will Sperrzone für Hausbegehung einrichten
Die Polizei will eine Sperrzone errichten, da für den morgigen Donnerstag eine Begehung durch einen Brandschutzgutachter und Vertreter des Hauseigentümers geplant ist. In der Vergangenheit waren bei ähnlichen Einsätzen Großaufgebote der Polizei nötig gewesen. Die Bewohner hatten mit einem Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht Berlin versucht, die Begehung zu verhindern. Allerdings lehnte das Gericht dies ab. Der Antrag richtete sich gegen eine Duldungsanordnung des rot-rot-grün regierten Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, der wiederum erst auf Druck des Verwaltungsgerichts und der Senatsinnenverwaltung aktiv geworden war.
Bereits seit mehreren Tagen kündigen die Linksextremen Widerstand an. „Wenn sie versuchen, uns zu brechen, werden wir explodieren! Greift die Stadt der Reichen an! Für einen heißen Sommer“, heißt es auf der Website der Besetzer. „Rigaer 94 wird angegriffen mit dem Ziel, uns zu vernichten. Der Tag der Eskalation ist für uns ein Tag X. Wir werden entsprechend darauf reagieren.“
Am Montag nachmittag zündeten Unbekannte mehrere Autos einer Brandschutz-Firma an. Möglicherweise steht die Tat in einem Zusammenhang mit der Rigaer Straße.
717 Polizeieinsätze in einem Jahr
Die Rigaer Straße 94 ist seit 1990 besetzt. Einige Bewohner haben reguläre Mietverhältnisse. Der Eigentümer ist offiziell nicht bekannt. Im Grundbuch steht dem Rundfunk Berlin-Brandenburg zufolge die Briefkastenfirma Lafone Investments Limited mit Sitz im Nordosten Englands. Laut Angaben des Anwalts will sich der Besitzer durch die Anonymität vor linksradikalen Angriffen schützen.
Rund um das Haus kommt es immer wieder zu Gewalt- und anderen Straftaten. Im Jahr 2020 mußte die Polizei 717 Mal anrücken. Sicherheitsbehörden gehen davon aus, daß die Rigaer 94 auch als Rückzugsort für Linksextremisten dient. (ls)