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Antrag der Generalstaatsanwaltschaft: Möglicherweise schuldunfähig: Würzburg-Attentäter soll in Psychiatrie

Antrag der Generalstaatsanwaltschaft: Möglicherweise schuldunfähig: Würzburg-Attentäter soll in Psychiatrie

Antrag der Generalstaatsanwaltschaft: Möglicherweise schuldunfähig: Würzburg-Attentäter soll in Psychiatrie

Blumen und Kerzen vor dem Kaufhaus in Würzburg
Blumen und Kerzen vor dem Kaufhaus in Würzburg
Blumen und Kerzen vor dem Kaufhaus in Würzburg Foto: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand
Antrag der Generalstaatsanwaltschaft
 

Möglicherweise schuldunfähig: Würzburg-Attentäter soll in Psychiatrie

Der Attentäter von Würzburg, der Ende Juni drei Frauen erstochen und mehrere weitere Personen verletzt hat, sitzt derzeit wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Doch nun soll der 2015 nach Deutschland eingewanderte Somalier in eine Psychiatrie verlegt werden.
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WÜRZBURG. Nach dem tödlichen Messerattentat in Würzburg soll der verdächtige 24 Jahre alte Somalier in eine psychiatrische Klinik verlegt werden. Die Generalstaatsanwaltschaft München habe einen entsprechenden Antrag gestellt, berichteten der Evangelische Pressedienst und die Würzburger Mainpost. Bislang sitzt der Einwanderer wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft.

Die Ermittler gehen demnach davon aus, daß der Mann zum Zeitpunkt der Tat schuldunfähig oder vermindert schuldfähig war. In solchen Fällen sei die weitere Unterbringung in einer Psychiatrie zwingend. Der Somalier soll am Nachmittag des 25. Juni in einem Würzburger Kaufhaus ein Messer genommen und damit drei Frauen im Alter von 82, 49 und 24 Jahren getötet haben. Mehrere weitere Frauen und ein 16jähriger wurden teils schwer verletzt. Ein weiterer Mann kam mit leichten Verletzungen davon.

Das Motiv der Tat ist derzeit unklar. Die Generalstaatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt haben bislang keine Hinweise auf Propagandamaterial oder sonstige extremistische Inhalte gefunden. Allerdings ist bisher nicht öffentlich bekannt, ob sich entsprechende Daten auf den beiden Handys des Somaliers befanden, der 2015 nach Deutschland kam.

Islamistisches Motiv steht im Raum

Die Ermittler gehen einerseits von einer psychischen Störung aus, andererseits steht auch ein islamistisches Motiv im Raum. Dafür sprechen Zeugenaussagen, wonach der mutmaßliche Attentäter „Allahu akbar“ („Gott ist am größten“) gerufen und in einer Würzburger Klinik auf einen „Dschihad“ hingewiesen haben soll. Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte betont, es gebe klare Hinweise auf ein islamistisches Motiv.

Der Pflichtverteidiger Hans-Jochen Schrepfer sagte hingegen im Bayerischen Rundfunk, ein „Allahu akbar“-Ruf reiche für die Einordnung der Tat als islamistisch nicht aus. Die Äußerung über den „Dschihad“ sei ihm nicht bekannt. Der Tatverdächtige selbst äußerte sich bislang nicht. (ls)

Blumen und Kerzen vor dem Kaufhaus in Würzburg Foto: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand
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