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Eröffnung: Humboldt Forum reagiert auf Rassismus-Vorwürfe

Eröffnung: Humboldt Forum reagiert auf Rassismus-Vorwürfe

Eröffnung: Humboldt Forum reagiert auf Rassismus-Vorwürfe

Protestaktion gegen die Eröffnung des Humboldt Forums: Auf einem der Banner heißt es „reißt es ab!“
Protestaktion gegen die Eröffnung des Humboldt Forums: Auf einem der Banner heißt es „reißt es ab!“
Protestaktion gegen die Eröffnung des Humboldt Forums: Auf einem der Banner heißt es „reißt es ab!“ Foto: picture alliance / Axel Schmidt / Reuters
Eröffnung
 

Humboldt Forum reagiert auf Rassismus-Vorwürfe

Der Generalintendant des Berliner Humboldt-Forums, Hartmut Dogerloh, hat Gesprächsbereitschaft über die Auseinandersetzung mit Kolonialismus in der Bildungsstätte bekundet. Damit reagiert er auf Kritiker, denen das wiedereröffnete Stadtschloß ein Dorn im Auge ist.
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BERLIN. Der Generalintendant des Berliner Humboldt Forums, Hartmut Dogerloh, hat Gesprächsbereitschaft über die Auseinandersetzung mit Kolonialismus in seiner Bildungsstätte bekundet. „Komplexe, schmerzhafte und schwierige Themen wie Raubkunst, Provenienzforschung oder Restitutionsfragen werden die Programmarbeit des Humboldt Forums sehr deutlich prägen“, versprach er anläßlich der Eröffnung der Einrichtung, die sich als Ort für Kultur und Wissenschaft, Austausch und Debatten versteht.

Das Humboldt Forum werde sich nicht nur mit einzelnen Objekten beschäftigen, sondern auch „entschieden für Diversität und gegen Rassismus“ eintreten. Damit reagiert Dogerloh auf Kritiker, die sich bereits vorab gegen die Eröffnung des Humboldt-Forums gestellt hatten.

Jugendzentrum beendet Zusammenarbeit mit Humboldt Forum

So beendete etwa das linke Jugendzentrum Potse vergangene Woche die Zusammenarbeit mit der Einrichtung, weil diese sich angeblich nicht ausreichend mit der Geschichte hinter den Exponaten auseinandersetze. Das Humboldt Forum, an dem mehrere Stiftungen und Museen beteiligt sind, verfügt über eine ethnologische Sammlung und plant unter anderem mehrere Benin-Bronzen auszustellen. Diese wurden wohl aus den britischen Kolonien nach Europa gebracht.

Die Stücke sollen gemäß einem Beschluß im April aber an das westafrikanische Land zurückgegeben werden. Derzeit verhandeln mehrere deutsche Museen mit entsprechenden nigerianischen Einrichtungen über die Details der Rückgabe.

Die Aktionsgruppe „Koalition der Kulturschaffenden gegen das Humboldt Forum“ forderte überdies, das Berliner Schloß, in dem sich die Einrichtung befindet, abzureißen. „Dieses Haus ist in seiner systemischen Gesamtheit für viele Menschen verletzend“, führte das Kollektiv gegenüber der taz aus. Andere Kritiker hatten vorab Empörung darüber geäußert, daß nun wieder ein Kreuz und darunter eine christliche Inschrift die Kuppel des rekonstruierten Baus krönen.

Schloß sei „Symbol der preußischen Versklavungsgeschichte“

Die kommissarische wissenschaftliche Geschäftsführerin des Deutschen Zentrums für Integration und Migrationsforschung, Noa K. Ha, sieht hinter dem Bau als solchem ein „Symbol der preußischen Versklavungs- und europäischen Imperialgeschichte“. Ihrer Ansicht nach hätte das Geld womöglich besser für „Reparations- und Resolutionsleistungen“ eingesetzt werden sollen, gab sie zu Bedenken.

Bereits vor der Eröffnung hatte das Humboldt-Forum über seine Position zur deutschen Kolonialgeschichte informiert. Mit Kolonialismus „wurden Ausbeutung, Gewalt und Genozide an ‘Anderen’ gerechtfertigt und jener strukturelle Rassismus konsolidiert, der nicht-weiße Menschen auch heute diskriminiert, gar tötet“, heißt es auf der Internetseite der Einrichtung. (zit)

Protestaktion gegen die Eröffnung des Humboldt Forums: Auf einem der Banner heißt es „reißt es ab!“ Foto: picture alliance / Axel Schmidt / Reuters
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