BERLIN. Friedrich Merz soll neuer CDU-Vorsitzender werden. Der frühere Fraktionsvorsitzende und Bundestags-Rückkehrer hat die Mitgliederbefragung der Partei gewonnen. Merz setzte sich mit 62,1 Prozent gleich im ersten Wahlgang gegen seine beiden innerparteilichen Konkurrenten Norbert Röttgen (25,8 Prozent) und Helge Braun (12,1 Prozent) durch.
Die Wahlbeteiligung lag nach Auskunft der Partei bei etwa 66 Prozent. Insgesamt hatten 248.360 der insgesamt knapp 400.000 Mitglieder an der Befragung teilgenommen, davon 132.617 online und 115.743 per Briefwahl.
Die CDU sei eine „Mitmachpartei“, freute sich Generalsekretär Paul Ziemiak. Das zeige auch die hohe Beteiligung der Mitglieder.
Amtsantritt im Januar
Damit wurde erstmals in der Geschichte der Partei ein Vorsitzender durch einen Mitgliederentscheid bestimmt. Formal gewählt wird der Parteichef dann auf dem nächsten Bundesparteitag am 21. und 22. Januar 2022, der allerdings überwiegend digital stattfinden soll.
Die deutliche Mehrheit für Friedrich #Merz als neuen #CDU Vorsitzenden ist ein klarer Auftrag zur Entmerkelisierung und Neuausrichtung der Partei zu klaren christdemokratischen Werten. Jetzt muss der neue Vorstand auch liefern.
— Alexander Mitsch (@MitschAlexander) December 17, 2021
Die Neuwahl war nötig geworden, nachdem der Noch-Vorsitzende und ehemalige Kanzlerkandidat Armin Laschet nach der verlorenen Bundestagswahl seinen Rückzug von der Parteispitze angekündigt hatte. Für Merz ist es der dritte Anlauf, Vorsitzender der Christdemokraten zu werden.
Im Vorfeld der Bekanntgabe des Ergebnisses am Freitag hatte der 66jährige bekräftigt, Volksparteien, „wie wir sie kennen“, hätten auch im 21. Jahrhundert noch ihre Berechtigung. Dies wolle er im Fall der CDU versuchen zu realisieren, selbst wenn „diese Herausforderung angesichts einer sich weiter ausdifferenzierenden Gesellschaft eher größer wird“, so Merz gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er kündigte zudem an, in Sachfragen künftig die Basis der Partei stärker zu beteiligen. (vo)