BERLIN. Die SPD hat ihre Kandidaten für die Ministerposten in der künftigen Ampel-Regierung bekanntgegeben. Demnach soll der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach Gesundheitsminister werden. Lauterbach hatte vor allem in den vergangenen knapp zwei Jahren der Corona-Pandemie an Popularität und Bekanntheit gewonnen und gehört zu den häufigsten Talkshow-Gästen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Kritiker monieren allerdings, daß er seine Ansichten und Meinungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie häufig wechselt. Auch saß er nicht für die SPD im Gesundheitsausschuß.
Für das Verteidigungsministerium ist Christine Lambrecht vorgesehen, die bislang Justizministerin war. Da Lambrecht in der Vergangenheit nicht als Verteidigungspolitikerin auf sich aufmerksam gemacht hatte und sich zum Beispiel gegen eine Bewaffnung der Bundeswehr mit Kampfdrohnen aussprach, waren viele Beobachter davon ausgegangenen, daß sie eher das Innenministerium übernehmen würde.
Geywitz soll Bauministerin werden
Das wird nun aber stattdessen von Nancy Faeser geleitet. Sie war bisher Fraktionschefin der SPD im hessischen Landtag und kündigte an, den Kampf gegen Rechtsextremismus zu einem ihrer Schwerpunkte zu machen.
Das Arbeitsministerium wird weiterhin von Hubertus Heil geführt, Svenja Schulze soll Entwicklungsministerin werden. Sie war im letzten Kabinett von Angela Merkel (CDU) Umweltministerin.
Für den Posten des Bauministeriums ist Klara Geywitz vorgesehene. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende und Brandenburger Landtagsabgeordnete hatte sich gemeinsam mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz erfolglos für die Parteiführung beworben und wurde laut rbb in jungen Jahren unter anderem in der „Hausbesetzerszene“ politisiert.
Kanzleramtsminister (Minister für besondere Aufgaben) soll Wolfgang Schmidt werden. Der Hanseat war zuletzt Staatsekretär im Bundesfinanzministerium unter Olaf Scholz und gilt als enger Vertrauter des künftigen Kanzlers. (krk)