BERLIN. Die Gratulation des hessischen CDU-Generalsekretärs Manfred Pentz an Janine Wissler zur Wahl als neue Linken-Chefin führt in seiner Partei weiter zu scharfer Kritik. „Man gratuliert nicht einer bekennenden Kommunistin, die eine Räterepublik in Deutschland etablieren will, die mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist“, sagte der hessische CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Jürgen Irmer am Montag der JUNGEN FREIHEIT.
„Und man gratuliert auch niemandem, der die eigenen Parteifreunde als Nazis und Rassisten verleumdet und damit nach dem bekannten linksradikalen Dreisatz vorgeht: Diffamieren, Isolieren, Liquidieren.“ Für solche Glückwünsche habe er keinerlei Verständnis, unterstrich Irmer. „Ich erwarte von meinem Generalsekretär, daß er solchen Leuten nicht gratuliert, sondern stattdessen klar macht, was für zwei linksradikale Damen die SED/Linkpartei führen.“
„Eine geschliffene Rednerin und charismatische Persönlichkeit“
Die Linkspartei hatte am Sonnabend die Chefin der Thüringer Linken, Susanne Hennig-Wellsow, sowie Wissler zu den neuen Parteivorsitzenden gewählt. Pentz hatte Wissler, die die Linken-Fraktion in Hessen anführt, via Pressemitteilung mit den Worten gratuliert: „Mit ihr hat die Partei eine geschliffene Rednerin und charismatische Persönlichkeit an die Doppelspitze gewählt. Sie hat sich als engagierte Oppositionspolitikerin im Hessischen Landtag einen beachtlichen Ruf erarbeitet, der sie nun auf die Bundesebene führt.“ Obwohl sie „als bekennende Kommunistin und Trotzkistin, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung Deutschlands in Frage stellt, inhaltlich nicht weiter auseinander liegen könnten, beglückwünschen wir sie zu dieser Wahl“.
Extremisten gratuliert man nicht. #Wissler @dieLinke
— Florian Hahn (@hahnflo) February 27, 2021
Pentz erntete damit sofort scharfe Kritik. Der stellvertretende Generalsekretär der CSU, Florian Hahn, schrieb auf Twitter: „Extremisten gratuliert man nicht.“ Der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael von Abercron bezeichnete seinen Parteifreund in Hessen als völlig ungeeignet für sein Amt. „Erst Parteifreunde mit Terroristen gleichsetzen und nun linke Verfassungsfeinde umgarnen? Der Mann ist eine krasse Fehlbesetzung.“
Generalsekretär @Ma_Pentz ist für sein Amt völlig ungeeignet. Erst Parteifreunde mit Terroristen gleichsetzen und nun #linke Verfassungsfeinde umgarnen? Der Mann ist eine krasse Fehlbesetzung. #Pentz #CDU
— Dr. Michael von Abercron MdB (@mvabercron) February 28, 2021
Abercron spielte damit auf eine Äußerung Pentz’ an, der die Anhänger des unterlegenen CDU-Vorsitzkandidaten Friedrich Merz als „Dschihadisten“ bezeichnet hatte. Nach heftiger Kritik entschuldigte er sich dafür. Die auf der Webseite der hessischen CDU veröffentlichte Pressemitteilung mit Pentz’ Glückwünschcen ist mittlerweile nicht mehr aufrufbar. (krk/ls)