DRESDEN. Die CDU-Fraktion im sächsischen Landtag hat ein Ende des Gendersprechs in der öffentlichen Verwaltung, in der Justiz, im Bildungssystem und in öffentlich-rechtlichen Medien gefordert. „Die Gleichberechtigung von Frau und Mann ist für uns als CDU wichtig. Aber ebenso ist es unsere Muttersprache! Sie ist Ausdruck unserer Kultur und Tradition und damit ein wesentlicher Pfeiler unseres Selbstverständnisses. Sie zu pflegen und zu erhalten, ist uns deshalb eine Verpflichtung“, sagte die stellvertretende Fraktionschefin Susan Leithoff am Dienstag.
Sie verwies auf mehrere Umfragen die – genauso wie eine Erhebung im Auftrag der JF –zeigten, daß die Mehrheit der Bevölkerung von Gendersternchen, Binnen-I oder künstlichen Pausen vor der zweiten Worthälfte nichts wissen wollten. „Gendersprache, die gewissermaßen erzwungen wird, führt weder zu mehr Emanzipation noch zu Gleichberechtigung. Deshalb ist aus unserer Sicht wichtig, daß Politik, Verwaltung und auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk sich der Sprache bedienen, die die Bürger, Steuer- und Beitragszahler dieses Landes sprechen.“
Die Fraktion beschloß dazu am Dienstag ein Positionspapier mit zehn Punkten. Darin heißt es unter anderem: „Die deutsche Sprache muß in allen Bereichen der öffentlichen Kommunikation einheitlich, rechtssicher, grammatikalisch und orthographisch eindeutig und unbeeinflusst von gesellschaftlichen Strömungen sein und sich auf der Grundlage des Grundgesetzes befinden.“
CDU lehnt Gender-Stern, GenderGap, Binnen-I oder inneren Doppelpunkt ab
Auch erfolgreiche Bildung und wissenschaftlicher Fortschritt basierten auf einem einheitlichen Sprachgebrauch. Dieser sei in allen Bildungseinrichtungen umzusetzen. „Eine Politik, welche Geschlechtersensibilität weniger als gesellschaftliche Aufgabe begreift, sondern als sprachliches Dogma vor sich herträgt, wirkt ausgrenzend – gerade für integrationswillige Migranten.“ Allerdings seien auch rund sechs Millionen Erwachsene, die nicht richtig schreiben oder lesen können, betroffen.
Die CDU-Fraktion lehne „insbesondere verkürzte Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen wie beispielsweise ‘Gender-Stern’, ‘GenderGap’, ‘Binnen-I’ oder innerer Doppelpunkt und deren Übernahme in das amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung“ ab.
Die deutsche Sprache sei „wesentlicher Pfeiler unserer Demokratie und unabdingbarer Bestandteil unserer kulturellen Identität“, schreibt die Fraktion in dem Papier. „Sie zu pflegen und zu erhalten, ist uns deshalb eine Verpflichtung.“ (ls)