GELSENKIRCHEN. Die Gelsenkirchener Stadtverwaltung hat der türkisch-islamischen Moscheegemeinde im Stadtteil Hassel eine Sondergenehmigung für den täglichen Muezzinruf erteilt. Die Regelung gelte während des moslemischen Fastenmonats Ramadan, berichtete der WDR.
Der Ruf werde bis zum 12. Mai jeweils am Abend für fünf Minuten zu hören sein, teilte die Gemeinde in einem Schreiben mit, das sie in der Nachbarschaft verteilt habe und auf Facebook veröffentlichte. „Der islamische Gebetsruf soll die Muslime an das Fastenbrechen erinnern. Wir möchten unseren muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern beistehen, ihnen Trost spenden und ein Zeichen der Solidarität zeigen“, heißt es in dem Schreiben.
Grüne fordern Muezzinruf für gesamte Pandemie-Zeit
Der Muezzinruf soll in diesem Fall das gemeinsame Gebet ersetzen, das wegen der Pandemie ausfällt. Laut WDR werde es für die Moscheen in anderen Gelsenkirchener Stadtteilen keine derartigen Regelungen geben.
In der Ruhrgebietsstadt gibt es seit Monaten Streit um den Muezzinruf. Anfang Februar hatten die Grünen dafür geworben, daß er während der Corona-Pandemie täglich ertönen solle. Ein Antrag der AfD-Fraktion dagegen war im Stadtrat gescheitert. (ag)