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„People of Color“: Theologin fordert Quote für Farbige in evangelischer Kirche

„People of Color“: Theologin fordert Quote für Farbige in evangelischer Kirche

„People of Color“: Theologin fordert Quote für Farbige in evangelischer Kirche

Angesichts sinkender Mitgliederzahlen seien Farbige für die Kirchen eine Chance, so Theologin Vecera (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Matthias Bein
Angesichts sinkender Mitgliederzahlen seien Farbige für die Kirchen eine Chance, so Theologin Vecera (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Matthias Bein
Angesichts sinkender Mitgliederzahlen seien Farbige für die Kirchen eine Chance, so Theologin Vecera (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Matthias Bein
„People of Color“
 

Theologin fordert Quote für Farbige in evangelischer Kirche

Die protestantische Theologin Sarah Vecera spricht sich für eine Quote für Farbige in der evangelischen Kirche aus. Zugleich kritisiert sie, daß sich weiße, westlich geprägte Gottesbilder durchgesetzt hätten. „Das kommt auch daher, daß Theologie oft von weißen Männern gelehrt und vermittelt wird.“
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WUPPERTAL. Die protestantische Theologin Sarah Vecera hat sich eine Quote für Farbige in der evangelischen Kirche ausgesprochen. Sie seien in leitenden Funktionen in der Kirche nicht repräsentiert, beklagte die Bildungsreferenten mit Schwerpunkt „Rassismus und Kirche“ gegenüber dem Evangelischen Pressedienst.

Angesichts sinkender Mitgliederzahlen der Kirchen sei es entscheidend, sogenannte People of Color und deren Lebenswirklichkeit darin abzubilden. Vecera verwies darauf, daß 40 Prozent aller in Deutschland lebenden Kinder unter fünf Jahren einen Migrationshintergrund hätten.

Zugleich kritisierte sie, daß sich weiße, westlich geprägte Gottesbilder durchgesetzt hätten. Es falle ihr als Farbige schwer, sich Gott nicht als „weißen Mann“ vorzustellen. „Dieses Bild habe ich internalisiert. Das kommt auch daher, daß Theologie oft von weißen Männern gelehrt und vermittelt wird. In Kinderbibeln begegnen uns nicht nur rassistische Stereotype, sondern auch sexistische und antisemitische.“

„Weiße müssen lernen, sich zurückzunehmen“

Seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd im vergangenen Jahr erhalte sie viele Anfragen aus kirchlichen Institutionen. Doch oft werde Rassismus in der Kirche noch geleugnet, bemängelte Vecera. „Wir stehen als Kirche am Anfang eines rassismuskritischen Wegs. Wir müssen noch viel häufiger die Perspektive von Menschen hören, die von Rassismus betroffen sind, und weiße Menschen müssen lernen, sich zurückzunehmen.“

Im vergangenen November hatte der Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing, Udo Hahn, die Kirchen dazu aufgefordert, sich intensiver mit Rassismus und Antisemitismus auseinanderzusetzen. Der christliche Glaube könne solche Tendenzen abwehren aber auch begünstigen. Deshalb müsse sich die Kirche stärker mit dem Thema Diskriminierung auseinandersetzen und eine bessere Bildungsarbeit leisten. (ag)

Angesichts sinkender Mitgliederzahlen seien Farbige für die Kirchen eine Chance, so Theologin Vecera (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Matthias Bein
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