BERLIN. Der Chef des Zentrums für politische Schönheit (ZPS), Philipp Ruch, hat die Aufstellung der Stele mit der Asche von Holocaust-Opfern vor dem Reichstag gegen Kritik verteidigt. „Wir verhöhnen niemanden. Das Zentrum für Politische Schönheit ist kein Häkelverein. Wir machen radikale politische Kunst. Wir haben auf die Kritik reagiert“, sagte er dem Tagesspiegel.
So sei die Asche schon kurz nach Beginn der sogenannten Kunstaktion im vergangenen Dezember entfernt und der Orthodoxen Rabbinerkonferenz übergeben worden. Zugleich betonte der 38jährige: „Der Holocaust ist und bleibt die Motivation für all unsere Aktionen und keine wird man vollends verstehen, ohne an ihn zu denken.“ Der Holocaust gehe nicht nur alle Juden und Deutschen an; er gehe alle an. „Egal, was wir sind.“
Ruch: Konservatismus ist Gefahrenherd für Demokratie
Erneut attackierte Ruch Konservative, namentlich die CDU. Der deutsche Konservatismus dürfe nicht noch einmal gemeinsame Sache mit „Faschisten“ machen. „Deshalb müssen wir den Konservativen mit großem Misstrauen beobachten und als das ansehen, was er ist: ein einziger Gefahrenherd für die Stabilität der Demokratie.“
Am Sonntag hatten Mitglieder des „Aktionskünstler-Komitees“ (AKK) versucht, die Stele vor dem Reichstag abzureißen. Die Polizei hinderte die rund 20 Personen daran. Das AKK warf Ruch und seinen Mistreitern vor, mit der Asche der Holocaust-Opfer Politik zu machen. (ag)