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Fußballbundesliga: Solidarität mit Protesten in USA: FIFA fordert Straffreiheit für Spieler

Fußballbundesliga: Solidarität mit Protesten in USA: FIFA fordert Straffreiheit für Spieler

Fußballbundesliga: Solidarität mit Protesten in USA: FIFA fordert Straffreiheit für Spieler

Der Fußballprofi Marcus Thuram protestiert mit seinem Kniefall gegen rassistische Polizeigewalt Foto: picture alliance / empics
Fußballbundesliga
 

Solidarität mit Protesten in USA: FIFA fordert Straffreiheit für Spieler

Der Fußballweltverband FIFA hat sich dafür ausgesprochen, die Spieler der Fußballbundesliga nicht zu bestrafen, die am vergangenen Wochenende während der Partien gegen Polizeigewalt und Rassismus in den USA protestiert hatten. Prominente lobten die Sportler für ihr Verhalten.
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ZÜRICH. Der Fußballweltverband FIFA hat sich dafür ausgesprochen, die Spieler der Fußballbundesliga nicht zu bestrafen, die am vergangenen Wochenende während der Partien gegen Polizeigewalt und Rassismus in den USA protestiert hatten. Der Verband appellierte an den Deutschen Fußballbund (DFB), den „gesunden Menschenverstand“ walten zu lassen, meldete die Nachrichtenagentur dpa.

Laut den Regeln der FIFA sind politische, religiöse oder persönliche Slogans, Botschaften oder Bilder auf der Ausrüstung der Spieler verboten. „Bei einem Verstoß gegen diese Bestimmung wird der Spieler und/oder das Team sanktioniert“, heißt es darin.

Dagegen hatten am vergangenen Bundesligaspieltag Weston McKennie vom FC Schalke 04, Marcus Thuram von Borussia Mönchengladbach sowie Jadon Sancho und Achraf Hakimi von Borussia Dortmund verstoßen. McKennie zeigte auf einer Armbinde Anteilnahme mit dem schwarzen US-Bürger George Floyd, der vergangene Woche in den USA nach einem Polizeieinsatz gestorben war. Seit Tot sorgt seitdem für Ausschreitungen und Plünderungen in den Vereinigten Staaten.

Gladbachs Trainer stellt sich hinter Spieler

McKennie schilderte gegenüber dem US-Magazin Forbes, Schiedsrichter Felix Zwayer habe ihn aufgefordert, die Armbinde abzunehmen. Dem habe er sich bewußt widersetzt. „Wenn ich die Konsequenzen tragen muß, um meine Meinung zu äußern, meine Gefühle auszudrücken, für das einzustehen, woran ich glaube – dann muß ich das tun.“

Der Dortmunder Hakimi forderte auf einem T-Shirt, das er unter seinem Trikot trug, „Justice for George Floyd“. Gladbachs Spieler Thuram kniete nach seinem Torerfolg während der Partie gegen Union Berlin nach dem Vorbild von US-Sportlern nieder, um seine Solidarität auszudrücken. Für ihre Aktionen erhielten die Profisportler Zuspruch. So lobte Gladbachs Trainer Marco Rose seinen Spieler: „Wenn man sich öffentlich gegen Rassismus stellt, dann ist das schwer in Ordnung.“

Der ehemalige Fußballnationaltorwart und Vorstandsmitglied des FC Bayern München, Oliver Kahn, unterstützte die Spieler ebenfalls. „Ich würde mir wünschen, daß die Spieler häufiger solche Verantwortung übernehmen. Denn wir alle wissen, was für eine Wirkung sie haben“, sagte er dem Sender Sky.

DFB-Präsident zeigt Verständnis

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, rief den DFB via Twitter auf, das Verhalten der Profis nicht zu ahnden. Anderenfalls konterkarriere der Verband seine Anti-Rassismus-Arbeit.

DFB-Präsident Fritz Keller unterstützte die Fußballer ebenfalls für ihre Solidaritätsbekunden. Er habe großen Respekt vor Spielern, die Haltung haben und ihre Solidarität zeigen, solche mündigen Spieler wünsche er sich, auf die sei er stolz. „Moralisch kann ich die Aktionen am vergangenen Wochenende absolut verstehen“, zitierte ihn der DFB auf Twitter.

Auch der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts Hans E. Lorenz, äußerte sich wohlwollend zum Protest. „Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, daß der Kontrollausschuß das Thema mit Besonnenheit und Augenmaß behandeln wird.“ In der Vergangenheit habe man Spieler in ähnlichen Fällen ermahnt und nicht mit Sperren belegt. (ag)

Der Fußballprofi Marcus Thuram protestiert mit seinem Kniefall gegen rassistische Polizeigewalt Foto: picture alliance / empics
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