LEIPZIG. Gegen die geplante Umbenennung der Arndt-Straße in Leipzig hat sich Widerstand formiert. Eine Petition an den sächsischen Landtag mit dem Titel „Arndt bleibt Leipziger“ sammelt Unterschriften gegen die Namensänderung.
Neben Kosten, die der Wechsel des Namensgeber mit sich bringen werde, erinnert der Initiator auch an die geschichtliche Bedeutung Arndts. „Er trat für einen Nationalstaat ein. Als furchtloser Kämpfer gegen die Leibeigenschaft, gegen Krieg und Tyrannei, als Dichter der Befreiungskriege war sein Andenken bis heute geachtet. Das muß so bleiben!“ Zudem sei der Schriftsteller und Historiker Arndt auch der Ideengeber für den Bau des Leipziger Völkerschlachtdenkmals.
Sollte es bei der Umbenennung bleiben, würden auch die Namen Lützow-, Fichte-, Friesenstraße und Jahnallee in Frage gestellt, so die Befürchtung. Die Straßen sind ebenfalls nach berühmten Deutschen aus der Zeit der Befreiungskriege gegen Napoleon benannt.
Arndt gilt als bedeutendster Dichter der Befreiungskriege
Im Januar hatte der Leipziger Stadtrat mit rot-rot-grüner Mehrheit dafür gestimmt, die Straße nach der jüdischen Historikerin Hannah Arendt zu benennen. Die Maßnahme wurde damit begründet, Arndt sei Antisemit und Nationalist gewesen.
Ernst Moritz Arndt (1769-1860) mobilisierte in seinen Schriften gegen die napoleonische Fremdherrschaft. Er gilt als bedeutendster Autor der Zeit der Befreiungskriege. Zu seinen bekanntesten Gedichten zählt „Der Gott, der Eisen wachsen ließ“.
In den vergangenen Jahren war es in Deutschland mit Verweis auf angeblich antisemitische oder nationalistische Ansichten historischer Persönlichkeiten wiederholt zu Umbenennungen von Straßen und Einrichtungen gekommen. Im Juni 2018 hatte die Greifswalder Universität Arndt, der dort lehrte, aus ihrem Namen gestrichen. (ag)